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Bürger:innenrat verabschiedet Empfehlungen für ein neues Ernährungssystem

Der «Bürger:innenrat für Ernährungspolitik» hat zuhanden der Politik und der Wertschöpfungskette 126 Empfehlungen verabschiedet, die zu einer nachhaltigeren Ernährungspolitik führen sollen. Damit soll die Stimme der Bevölkerung in die Debatte miteinbezogen werden.

Projektleiter Daniel Langmeier.

Die Empfehlungen geben ein Abbild ab «von den Sorgen und Anliegen aus der Mitte der Gesellschaft», sagte Projektleiter Daniel Langmeier am Montag, 7. November an einer Medienkonferenz in Bern. Sie widerspiegelten die Einstellung der Bürgerinnen und Bürger zum Thema Ernährung. Die Empfehlungen seien differenziert und setzten die Hebel nicht nur bei der Produktion an – es seien alle gefragt, wenn die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit gelingen solle, sagte Langmeier.
126 vom 137 Empfehlungen angenommen
Die von einem Marktforschungsinstitut ausgewählten Personen mit unterschiedlichen Lebensläufen befassten sich in den vergangenen sechs Monaten mit der Leitfrage, wie eine Ernährungspolitik für die Schweiz aussehen soll, «die bis 2030 allen Menschen gesunde, nachhaltige, tierfreundliche und fair produzierte Lebensmittel zur Verfügung stellt».
An elf Sitzungen sowie an Lernausflügen hätten die Teilnehmenden direkte Informationen von der Wissenschaft sowie Praxis erhalten und sich mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren des Schweizer Ernährungssystems ausgetauscht, erläuterte Langmeier. Ausserdem hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre eigene Sichtweise eingebracht. Am vergangenen Wochenende seien daraus 137 Empfehlungen zusammengetragen worden, wovon 126 angenommen worden seien.
Paradigmenwechsel in Ernährung nötig
Der Einbezug der Bevölkerung sei in einer Demokratie wichtig, sagte ausserdem Johanna Jacobi, Professorin an der ETH Zürich und Mitglied des wissenschaftlichen Kuratoriums des Rats. Die Ernährung werde derzeit sehr polarisiert diskutiert, insbesondere betreffend der Landwirtschaft und des Konsums. Wenn Bürgerinnen und Bürger mitdiskutierten, komme die Stimme aus der Bevölkerung, und nicht von Interessengruppen.
«Wir erleben derzeit mehrere Krisen, die zusammenkommen», sagte Jacobi ausserdem. «Das Artensterben, die Energiekrise, die Gesundheitskrise», zählte sie etwa auf. Diese Krisen würden zusammenhängen und sich gleichzeitig verstärken. Die Ernährung und die Landwirtschaft seien Auslöser und Betroffene dieser Krisen. «Es ist klar, dass es einen Paradigmenwechsel braucht, im ganzen Ernährungssystem», folgerte die Professorin. Von der Herstellung über den Konsum bis zum Recycling.
Höherer Selbstversorgungsgrad
Eine mehrheitsfähige Ernährungspolitik dürfe Umweltziele nicht auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern durchsetzen, so der Rat. «Die Empfehlungen sind denn auch differenziert und setzen die Hebel auf verschiedenen Ebenen an: etwa bei der Aufklärung der Konsumierenden, Veränderungen in der Preispolitik beim Detailhandel, der verstärkten Förderung nachhaltiger Landwirtschaft sowie der Förderung von Forschung und Ausbildung im Ernährungsbereich», heisst es in der Mitteilung.
Dabei soll mehr Ackerfläche für die menschliche statt tierische Ernährung genutzt, der Selbstversorgungsgrad der Schweiz erhöht und der bürokratische Aufwand gesenkt werden.
Teil eines nationalen Projekts
Der «Bürger:innenrat für Ernährungspolitik» wird gemäss eigenen Angaben vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, sowie dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) finanziell unterstützt. Er ist Teil des Projekts «Ernährungszukunft Schweiz», das von der Stiftung Biovision, dem Sustainable Development Solution Network (SDSN) und Landwirtschaft mit Zukunft getragen wird.
Die Trägerorganisationen nehmen mit ihrem Projekt einen Impuls des Bundesrates auf. Die Landesregierung strebt mit seiner «Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030» einen Wandel hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem in der Schweiz an. Sie setzt dabei auf den Dialog.

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