Am 21. Dezember wollte Preisüberwacher Stefan Meierhans einen Bericht über die Preise von Bio- und anderen Lebensmitteln publizieren. Im Newsletter des Preisüberwacher gab es aber nur ein leeres Blatt, mit dem Vermerk, der Bericht zu Preisen und Margen im Detailhandel entfalle vorderhand «aufgrund von rechtlichen Abklärungen».
In der Sendung «10 vor 10» zeigte sich Stefan Flückiger, Co-Geschäftsführer vom Schweizer Tierschutz und ehemaliger Verantwortlicher für Agrarpolitik bei der Migros, empört: «Wo sind wir eigentlich?» Da fänden im Hintergrund wohl Machtkämpfe bei den Akteuren statt. «Man will einfach keine Transparenz im Lebensmittelmarkt». Der Schweizer Tierschutz hat eigene Studien publiziert, die zum Schluss kommen, dass Migros und Coop aufgrund ihrer Marktmacht zu hohe Bruttomargen auf Bio- und Labelfleisch abschöpfen. Migros und Coop bestreiten das und sprechen von einem intensiven Wettbewerb.
Gemäss den Recherchen von «10 vor 10» hat die Migros Druck auf den Preisüberwacher ausgeübt und mit rechtlichen Schritten bei Publikation gedroht. Der Grossverteiler wehre sich gegen den Begriff der «Marktmacht», neben Migros und Coop gebe es weitere Detailhändler, die für Wettbewerb sorgten.
Die Stellungnahme der Migros dazu: «Wir standen mit dem Preisüberwacher in Kontakt. Auf den Inhalt des Austauschs möchten wir nicht eingehen.»