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Detailhandel mit Umsatzknick bei Lebensmitteln

Nach zwei Jahren Coronaboom sind die Umsätze im Schweizer Detailhandel im Jahr 2022 wieder gesunken. Insgesamt dürfte der Umsatz wieder knapp unter die Marke von 100 Milliarden Franken gerutscht sein. Das ist aber immer noch das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten und weit über dem Vor-Coronaniveau von 2019.

Der gesamte Umsatz der Branche ist schätzungsweise um 2,6 Prozent auf 99,6 Milliarden Franken geschrumpft, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Credit Suisse und des Beratungsunternehmens Fuhrer & Hotz hervorgeht. Dabei wirkten Preiserhöhungen als Stütze. Teuerungsbereinigt belief sich das Minus gar auf über 4 Prozent.
Food: -4,5%
Besonders jene Segmente, die von den Umständen der Pandemie profitiert hätten, hätten an Umsatz eingebüsst. Dazu gehörte allen voran der Bereich Nahrungsmittel und Haushaltswaren (im Branchenjargon «Food-/Near-Food» genannt. Hier tauchten die nominalen Umsätze um 4,5 Prozent. Die Nahrungsmittelverkäufe hatten in der Pandemie stark zugelegt, weil die Menschen selber gekocht hatten, als die Restaurants während der Lockdowns geschlossen waren. Mit dem Ende der Coronabeschränkungen gehen die Leute wieder vermehrt auswärts speisen.
Gewisse Sättigung spürbar
Das Nicht-Lebensmittel-Segment habe sich im vergangenen Jahr mit einem nominalen Umsatzrückgang von geschätzt 1,2 Prozent vergleichsweise besser gehalten, gestützt durch den Nachholkonsum insbesondere im Bereich Freizeit sowie Kosmetik und Gesundheit, schrieben die CS-Ökonomen. Einbussen gab es dagegen bei Heimelektronik, Haushalt und Wohnen sowie Do-it-yourself, Garten und Autozubehör.
Neben den verblassenden Pandemieeffekten habe sich im Nicht-Lebensmittel-Segment zusätzlich eine gewisse Sättigung bemerkbar gemacht, sagte CS-Detailhandelsspezialistin Meret Mügeli vor den Medien in Zürich. Die Konsumenten hätten sich mit diesen Gütern während der Pandemie eingedeckt. Nach wie vor lagen die Detailhandelsumsätze aber über den Werten vor der Pandemie, wie aus der Studie hervorgeht. 2019 hatte die Branche erst einen Umsatz von 96,6 Milliarden Franken erzielt.
Einkaufstourismus schnellt nicht mehr hoch
Der Einkaufstourismus habe zwar wieder angezogen, sei aber nicht nach oben geschnellt. «Dies ist insofern überraschend, als dass der Schweizer Franken sich gegenüber dem Euro im vergangenen Jahr deutlich aufgewertet hat und somit die Kaufkraft von Schweizern im Ausland gestärkt wurde.» Abgeschwächt wurde dieser Aufwertungseffekt durch die höhere Teuerung im Ausland. Diese gemässigte Entwicklung deute auf eine Preissensitivität der Einkaufstouristen hin, denn Auslandseinkäufe schienen bei gestiegenen Preisen an Beliebtheit einzubüssen, schrieben die CS-Experten.
Online: Wachstum flacht ab
Weitere Gründe dürften einerseits der verteuerte Anfahrtsweg aufgrund der gestiegenen Treibstoffkosten gewesen sein. Andererseits habe sich das Konsumentenverhalten während der Pandemie zu einem gewissen Grad zugunsten von Onlinebestellungen und Schnelllieferdiensten verändert. Der Onlinehandel habe im letzten Jahr allerdings ebenfalls nicht die hohen Wachstumsraten der beiden Vorjahre erreicht, schrieb die CS: «Die Umsätze blieben jedoch auf hohem Niveau.» Vor allem im ersten Pandemiejahr war der Onlineumsatz um 27 Prozent nach oben geschossen, weil viele Läden wochenlang geschlossen hatten und die Leute deshalb im Internet bestellt hatten.
Leichtes Wachstum erwartet
Trotz der trüberen Aussichten für die Schweizer Wirtschaft rechnen die Experten im neuen Jahr mit einem Wachstum im Schweizer Detailhandel. Stützen seien die weiterhin stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt, ein leichtes Reallohnwachstum sowie die Zuwanderung. So dürften die nominalen Umsätze im Food/Near-Food-Bereich um rund 2,1 Prozent zunehmen, nicht zuletzt wegen der Preiserhöhungen. Über alle Non-Food-Segmente hinweg rechnen die Ökonomen der Credit Suisse mit einem Umsatzwachstum von rund 0,8 Prozent. Allerdings ist das Plus zum grossen Teil auf die Teuerung zurückzuführen, die sich im Detailhandel im laufenden Jahr auf 1,2 Prozent belaufen dürfte. Teuerungsbereinigt bleibt damit nur ein ganz kleines Wachstum übrig.

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