(Symbolbild Pixabay)
Im vergangenen Jahr verzeichneten die Schweizer Detailhändler konkret einen nominalen Umsatzanstieg von 1,8 Prozent. Real, also ohne die Teuerung, waren es aber nur 0,2 Prozent, wie aus den Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Dienstag hervorgeht.
Das heisst: Für das Wachstum waren praktisch nur höhere Preise verantwortlich. Die Zahlen sind laut dem BFS noch provisorisch.
Rückläufig war insbesondere der Verkauf von Lebensmitteln, der nominal um 2,4 Prozent weniger Umsatz brachte. Teuerungsbereinigt wurden gar 3,9 Prozent weniger Lebensmittel verkauft. Die Nahrungsmittelverkäufe hatten in der Pandemie stark zugelegt, weil die Menschen selber gekocht hatten, als die Restaurants während der Lockdowns geschlossen waren. Mit dem Ende der Coronabeschränkungen gehen die Leute wieder vermehrt auswärts speisen.
Dagegen konnte das Nicht-Lebensmittel-Segment wachsen (nominal +3,8%, real +2,2%). Experten sehen immer noch einen gewissen Nachholbedarf aus der Pandemie.
Benzinpreise treiben Umsatz
Ein Wachstumsmotor waren auch die höheren Benzin- und Dieselpreise. Der Umsatz mit Treibstoffen nahm um fast ein Viertel zu, obwohl nur wenig mehr verkauft wurde (real: +2,6%).
Der Detailhandel ohne Tankstellen verzeichnete in der Folge denn auch nur ein Plus von 0,8 Prozent, real ging er sogar um 0,6 Prozent zurück.
Andere Statistiker kamen kürzlich zu anderen Schlüssen. So gab es laut den Detailhandelsexperten der Credit Suisse und des Beratungsunternehmens Fuhrer & Hotz einen Rückgang um satte 2,6 Prozent, teuerungsbereinigt sogar von über 4 Prozent.
Schwacher Dezember
Auch laut dem BFS kam es gegen Jahresende allerdings zu einer Abschwächung. So gingen die Umsätze im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat nominal um 0,2 Prozent zurück (bereinigt um Verkaufs- und Feiertagseffekte). Ohne Preisaufschläge (real) summierten sich die Rückgänge sogar auf deutliche 2,8 Prozent.
Rückläufig war insbesondere der Lebensmittelbereich, der sich nominal um 2,8 Prozent und real sogar um 6,2 Prozent zurückbildete. Weniger ausgegeben wurde aber auch für Non-Food-Artikel wie Haushaltsgeräte, Textilien und Heimwerkerprodukte (nominal -3,7%, real -9,6%).
Lockerer sass das Portemonnaie hingegen bei anderen Non-Food-Kategorien, insbesondere den "Verlagsprodukten, Sportausrüstungen und Spielwaren" (nominal +4,4%, real +2,5%).