Italianità aus der Dose: Hero-Ravioli werden 75
Vor 75 Jahren lancierte die Konservenfabrik Hero ihre Dosen-Ravioli und brachte damit Convenience und einen Hauch Italien in die Schweizer Küchen.
1948 brachte Hero aus dem aargauischen Lenzburg die Dosenravioli auf den Markt. Angepriesen wurden sie als «exquisite italienische Delikatesse». Ihrer einfachen Zubereitung verdankten die Ravioli ihren Durchbruch in den 1950er-Jahren.
Hero setzte bei der Vermarktung der Dosen von Beginn weg auf originelle Werbemassnahmen, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. Die Detaillisten wurden beispielsweise aufgefordert, mit den Dosen in ihren Läden Pyramiden zu bauen, um die Aufmerksamkeit bei den Konsumentinnen und Konsumenten zu erregen.
Begleitet wurde die Lancierung von einem vierminütigen Kino-Werbespot «Hurra, der Bräutigam kommt!» (hier auf Youtube). Im stark klischierten Spot verliebt sich die Protagonistin Vreneli in ihren Italienferien in Angelo. Kurz darauf stellt sie, zurück in der Schweiz, den italienischen Bräutigam ihren Eltern vor. Dank den Hero-Ravioli wird das Abendessen zum völkerverbindenden Erfolg. Angelo fühlt sich bei Vrenelis Eltern wie zu Hause in Italien.
Italienerinnen produzierten die Ravioli
Produziert wurden dazumal die Ravioli in den Wintermonaten, um die Arbeiterinnen und Arbeiter der Konservenfabrik auch nach der Zeit der grossen Gemüse- und Früchteernten in der Fabrik beschäftigen zu können. Übrigens: Die steigende Nachfrage nach den Ravioli aus den Dosen konnte Hero vor allem dank zahlreichen italienischen Migrantinnen und Migranten befriedigen, die in der Konservenfabrik arbeiteten. Heute läuft die Herstellung der Ravioli vorwiegend maschinell ab. Die Rezepte hätten sich in den letzten 75 Jahren aber kaum verändert, schreibt Hero.
Bis heute sind die Hero-Ravioli laut eigenen Angaben die bestverkauften Dosenravioli der Schweiz und damit Marktleader mit einem Marktanteil von 40 Prozent. Insgesamt konsumierten Schweizerinnen und Schweizer letztes Jahr rund sechs Millionen Dosen Ravioli.