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Lindt macht mehr Umsatz und Gewinn

Die eigenen Shops laufen gut und auch an den Flughäfen hat Lindt & Sprüngli letztes Jahr wieder deutlich mehr Schokolade verkauft. Und Nordamerika scheint drauf und daran, Europa als wichtigsten Markt zu überholen.

In Japan (Bild) und Brasilien verfügt Lindt über das grösste Netzwerk eigener Lindt-Shops. (Lindt & Sprüngli)

Lindt & Sprüngli hat letztes Jahr mehr Gewinn gemacht und ist profitabler geworden. Der Umsatz stieg auf 4,97 Milliarden Franken, was einem organischen Wachstum von 10,8 Prozent entspricht, wozu Preiserhöhungen, Mix-Effekte und höhere Volumen beitrugen. Das operative Ergebnis (EBIT) steigerte sich gegenüber dem Vorjahr um 15,5% auf 744,6 Mio. Franken, die EBIT-Marge stieg von 14,1 auf 15 Prozent. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 569,7 Mio. Franken (Vorjahr: 490,5 Mio. Fr.). Das Ergebnis präsentierten CEO Adalbert Lechner und Finanzchef Martin Hug am Dienstag an einer Medienkonferenz. Als Gründe für die höhere Profibilität nannte das Unternehmen die steigende Kundenfrequenz in seinen eigenen Shops und im Reisegeschäft sowie Verbesserungen in der Lieferkette in Nordamerika.
Preise um rund vier Prozent erhöht
Auch Lindt bekam die gestiegenen Kosten für Energie, Verpackungsmaterial und Rohstoffe zu spüren. Die Preise für Milchpulver und Zucker hätten sich im letzten Jahr verdoppelt, sagte Finanzchef Martin Hug. Diese Mehrkosten habe man grösstenteils durch Massnahmen zur Effizienzsteigerung aufgefangen. Man habe aber auch die Preise um rund vier Prozent erhöht. Im gleichen Masse nahm auch Wachstum aus den sogenannten Mix-Effekten - also dem Verkauf von teureren Produkten anstelle von günstigeren - zu. Das Volumen nahm um 2,6 Prozent zu, wobei vor allem in Nordamerika mehr verkauft wurde.
Der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise und die Inflation haben in den letzten Monaten insbesondere in einigen europäischen Ländern wie Deutschland und Grossbritannien auf die Kauflaune gedrückt, während die Konsumentenstimmung in Nordamerika weiterhin robust ist. Lindt ist aber überzeugt, «dass sich unsere Konsumentinnen und Konsumenten besonders in diesen Zeiten weiterhin den kleinen Luxus eines Stückchens feiner Schokolade im Alltag gönnen werden», wie es im Geschäftsbericht heisst.
Nordamerika holt auf
Was auffällt: Europa ist mit einem Umsatz von 2,3 Mrd. Franken zwar immer noch der wichtigste Markt für Sprüngli, das organische Wachstum ist mit 5,3% aber deutlich kleiner als in Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko). Dort wuchs der Umsatz organisch um 15,7 Prozent auf 2,03 Mrd. (Vorjahr: 1,69 Mrd.). Das Geschäft in Nordamerika ist damit auf dem Sprung, Europa einzuholen. In den USA, dem grössten Schokoladenmarkt der Welt, legte Lindt um 21,4% zu. Sämtliche Tochtergesellschaften in den USA erzielten im vergangenen Jahr zweistellige Wachstumsraten, darunter auch das langjährige Sorgenkind Russell Stover, das letztes Jahr wegen Lieferschwierigkeiten Umsatz einbüsste. Hier hat die Stabilisierung in den Lieferketten eine deutliche Verbesserung der Umsätze ermöglicht.
Mit 16,6% das stärkste organische Wachstum legte das Segment «Rest der Welt» hin. Hier stieg der Umsatz von 568 Millionen Franken auf 646 Millionen Franken. Brasilien, China und Japan verzeichneten zweistellige Zuwachsraten. Besonders stark wuchs der Umsatz in Brasilien mit eine Plus von 41%. In Brasilien verfügt Lindt neben Japan über das grösste eigene Shop-Netzwerk, das weiter ausgebaut wurde. In Brasilien hat Lindt dabei die kaufkräftige Oberschicht im Visier, die es mit Standorten in Premium-Shoppingmalls erreicht.
Das globale Travel-Retail-Geschäft, also die Schoggiverkäufe an Flughäfen, hat sich mit der Erholung des Flugverkehrs letztes Jahr verdoppelt (+109%). Für dieses Jahr rechnet Lechner im Flughafengeschäft mit zweistelligen Wachstumsraten. In Brasilien und Japan verfügt Lindt über das grösste eigene Shop-Netzwerk, das weiter ausgebaut wurde.
Höhere Dividende, weitere Preiserhöhungen
Vom guten Geschäftsergebnis profitieren auch die Aktionärinnen und Aktionäre, die höhere Dividenden bekommen: Für eine Namensaktie sind es 1300 Franken (100 Franken mehr als im Vorjahr), für einen Partizipationsschein 130 Franken (Vorjahr: 120 Franken).
Fürs laufende Jahr rechnet das Unternehmen damit, dass die hohe Inflation und starke Volatilität in den meisten Märkten anhalten werden. Trotzdem geht Lindt auch in diesem Jahr von einem organischen Wachstum von 6 bis 8 Prozent, wie Lechner sagte. Es werde auch weitere Preiserhöhungen geben, die etwa im gleichen Rahmen wie letztes Jahr ausfallen dürften. Dabei werde man aber transparent vorgehen. Shrinkflation - also kleinere Packungen bei gleichem Preis - werde es bei Lindt nicht geben, so Lechner.
Netto-Null-Emissionen bis 2050
Bis 2050 will Lindt & Sprüngli in seiner Wertschöpfungskette bei den Klimaemissionen das Ziel Netto-Null erreichen. Mit welchen Massnahmen und in welchen Etappen, das werde Lindt in der zweiten Jahreshälfte 2023 bekannt geben, sagte Finanzchef Hug. Bis 2025 will der Konzern ausserdem in allen 91'000 Kakaofarmen, von denen es Kakao bezieht, ein Monitoringsystem zur Erkennung und Vermeidung von Kinderarbeit einführen.

Milchwirtschaftliches Museum

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