Datum: Technologie:

Vetropack mit mehr Umsatz, weniger Gewinn

Der Glasverpackungshersteller Vetropack hat tiefe Spuren des Ukrainekriegs im Geschäftsbericht. Trotz des Wegfalls des ukrainischen Werks konnte der Umsatz gesteigert werden. Der Gewinn sank.

von pd

Der Schweizer Glasverpackungshersteller Vetropack erzielte im letzten Jahr einen Umsatz von 899,4 Millionen Franken, eine Steigerung von 10,2%. Währungsbereinigt betrug der Umsatzanstieg 16,9%. Die Nachfrage nach Glasverpackungen sei unverändert hoch gewesen, Lieferengpässe und steigende Preise hätten aber das Geschäftsjahr geprägt, schreibt Vetropack in einer Mitteilung. Der Wegfall der Produktionskapazität in der Ukraine im ersten Quartal 2022 habe eine Abdeckung der Nachfrage zusätzlich erschwert.
Das konsolidierte operative Ergebnis (EBIT) stieg von 81,6 Mio. Franken im Vorjahr auf 89,1 Mio. Franken. Die EBIT-Marge betrug 9,9% (2022: 10,0%), die Cash-Flow-Marge 15,8% (2022: 18,9%). Wegen der Kriegsschäden im ukrainischen Werk wurde eine Wertberichtigung von 31,4 Mio. Franken vorgenommen. Der Reingewinn beträgt 40,7 Mio. Franken und lag im Vorjahr bei 63,8 Mio. Franken.
Verkauft wurden 5,26 Milliarden Stück Verpackungsglas, wie es weiter heisst. Grund für die 10,6%-ige Reduktion ist die Aufgabe des Produktionswerks in der Ukraine.
Für das laufende Jahr rechnet Vetropack weiterhin mit einer hohen Nachfrage und mit Engpässen in der Logistikkette. Es seien steigende Kosten für Energie, Betriebsmaterial und Personal zu erwarten, was eine Preissteigerung im tiefen zweistelligen Prozentbereich nach sich ziehe.
Vetropack nimmt 2023 ein neues Werk in Italien in Betrieb, das 100’00 Tonnen mehr produziert als das bisherige. Die niedrige Produktivität während der Inbetriebnahme werde aber zu einer tieferen EBIT-Marge führen. Gleichzeitig erwartet Vetropack einen höheren Gewinn, weil keine weiteren Wertberichtigungen zu erwarten seien.
Für die Generalversammlung vom 19. April schlägt der Verwaltungsrat vor, die Dividende von 1.30 Franken pro Namensaktie A auf 1 Franken zu reduzieren, und von 0,26 Franken pro Namensaktie B auf 0,20 Franken.
Ferner schlägt der Verwaltungsrat die Wahl von Raffaella Marzi in den Verwaltungsrat als Nachfolgerin von Rudolf W. Fischer vor.