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Pflanzenproteine swiss made

Schweizer Trockenextrudate aus Schweizer Proteinpflanzen: Protaneo will eine lokale und nachhaltige Wertschöpfungskette für Pflanzenproteine aufbauen. Hinter dem Joint Venture stehen die Mühlengruppe GMSA, die Produzentenorganisation IP-Suisse und die Feldkost Food AG.

Das Protaneo-Team (v.l.): Alain Raymond, Alexandre Bardet, René Humbel, Valérie Vincent, Adrian Koller, Silvio Bossert und Michael Hein. (Protaneo)

Auch in der Schweiz werden pflanzliche Fleischersatzprodukte und Milchalternativen hergestellt, die Rohstoffe stammen jedoch meist aus dem Ausland. Das wollen die Mühlengruppe Groupe Minoteries SA, die Produzentenorganisation IP-Suisse und das Start-up Feldkost Food ändern. Dazu gründeten sie letzten Dezember das Joint-Venture-Unternehmen Protaneo. Das Ziel ist, aus Schweizer Proteinpflanzen in der Schweiz Trockenextrudate als Grundlage für Fleischersatzprodukte zu produzieren.
Dazu hat die GMSA an ihrem Standort im waadtländischen Granges-près-Marnand eine Anlage zur Herstellung pflanzlicher Proteinkonzentrate errichtet. In der Fabrik werden die Hülsenfrüchte gereinigt, geschält, geschrotet, fein gemahlen und luftgetrocknet. Danach werden Protein und Stärke getrennt. Die Proteinkonzentrate werden mittels Trockenextrusion zu einer pflanzlichen Hackalternative verarbeitet. Basis bilden dabei neben Erbsen und Ackerbohnen Presskuchen aus der Sonnenblumen- und Kürbiskernöl-Produktion. Das Start-up Feldkost Food AG mit Sitz im bernischen Münchringen bringt die Produktentwicklungskompetenz ein. Das Start-up wollte schon lange ein hundertprozentiges Schweizer Fleischersatzprodukt auf den Markt bringen, erzählt Mitgründer Michael Hein. «Dafür brauchten wir einen Partner, der uns Schweizer Rohstoffe anbieten konnte. Das Produzentennetzwerk und die bestehende und geplante Infrastruktur der GMSA erschienen uns dafür ideal.»
350 Hektaren für Protaneo
Die Produzentenorganisation IP-Suisse liefert lokal und nachhaltig angebaute Erbsen und Ackerbohnen. Nach einer Testphase im letzten Jahr werden heuer auf 350 Hektaren Erbsen und Ackerbohnen für Protaneo produziert. «Wir rechnen mit einer Ernte von über 1000 Tonnen Hülsenfrüchten im Juli», sagt Alexandre Bardet von IP-Suisse. Motivierte Landwirte hat IP-Suisse genug gefunden, auch weil der finanzielle Anreiz stimmt. IP-Suisse zahlt den Landwirten im ersten Jahr 75 Franken pro 100 Kilogramm, fast doppelt so viel wie Bauern für Eiweisspflanzen für die Tierernährung bekommen. Angebaut werden Sorten, die sich am besten für die Verarbeitung eignen.
Die Protaneo produziert eine getrocknete Hack-Alternative, die sich für Frikadellen, Hacksteak oder Bolognese eignet. Das Trockenextrudat muss beim Kochen mit Sauce oder Bouillon hydriert werden. Zielpublikum sind die Lebensmittelindustrie, die Gastronomie und der Detailhandel.
Auch der Müeslihersteller Bossy Céréales im freiburgischen Cousset, 15 Autominuten vom GMSA-Standort entfernt, produziert seit letztem Jahr Trockenextrudate für Fleischalternativen. Bis 2025 will die Firma nach eigenen Angaben einer der wichtigsten Produzenten von Trockenextrudaten auf nationaler und europäischer Ebene werden. Bossy sei zwar ein Konkurrent, aber eigentlich ergänze man sich gut, sagt GMSA-Direktor Alain Raymond. Bossy ziele auf den internationalen Markt und importiere Rohstoffe. Protaneo beackere eine Nische. «Wir bieten pflanzliche Proteine an, die vollständig in der Region produziert werden und IP-Suisse-zertifiziert sind. Unser Ziel ist es, das beste Produkt in Bezug auf die Umwelt zu garantieren.»

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