Die Schweizer Schokoladenhersteller leiden unter einem hohen Import- und Kostendruck. Dies schreibt der Branchenverband Chocosuisse in einer Mitteilung. Das Inlandgeschäft mit Schweizer Schokolade habe sich im 2022 noch nicht vom Pandemie-Tief erholt und hohe Rohstoffpreise würden die Wertschöpfung am Produktionsstandort Schweiz aber vor Herausforderungen stellen.
So ging die im Inland verkaufte Menge Schweizer Schokolade 2022 gegenüber dem Vorjahr um 4,0 % zurück, während der Umsatz um 4,0 % stieg. Doch der Umsatzanstieg geht auf den Import zurück, der sich nach dem massiven Anstieg im 2021 um über 10 % im letzten Jahr nur unwesentlich (1,5 %) abschwächte. «Der Druck durch im Ausland hergestellte billigere Ware ist hoch und die Treue der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten zu einheimischen Produkten begrenzt», wird Daniel Bloch, Vizepräsident von Chocosuisse, in der Mitteilung zitiert.
Ein Lichtblick für die Schokoladebranche stellt der Export dar. Im 2022 wurden 73,1 % der Schweizer Schokolade exportiert. Das Exportvolumen habe um 8,3 % (150'780 t) und der Exportumsatz um 8,4 % (1,004 Milliarden Franken) zugenommen, so Chocosuisse weiter. Insgesamt erhöhte sich die im In- und Ausland verkaufte Menge Schweizer Schokolade 2022 gegenüber dem Vorjahr dank des Exports um 4,7 %, der damit generierte Umsatz stieg um 6,4 %. Die wichtigsten Exportländer sind – in dieser Reihenfolge – Deutschland, Kanada, Frankreich, das Vereinigte Königreich und die USA.
Mit der Umsatzentwicklung im Exportmarkt habe jedoch der Anstieg der Kosten nicht ausgeglichen werden können. So habe sich der Schweizer Zuckerpreis im Jahr 2022 verdoppelt. Es zeige sich, dass der vom Parlament fixierte Grenz- und Preisschutz für Zucker überflüssig sei. Schweizer Schokoladehersteller seien auf den diskriminierungsfreien Zugang zu Beschaffungs- und Absatzmärkten und auf den Ausgleich von Grenzschutznachteilen angewiesen, wird Chocosuisse-Direktor Urs Furrer zitiert.