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Bio gewinnt Marktanteile

Im Jahr 2022 ging der Umsatz im gesamten Lebensmittelmarkt zurück. Bei den Bioprodukten sank der Umsatz zwar auch, aber der Marktanteil stieg auf 11,2 Prozent.

von pd/hps

Bio Suisse-Präsident Urs Brändli ist zuversichtlich.
Die Marktanteile von Bio.
Die Umsatzentwicklung mit Biolebensmitteln ist im langjährigen Trend positiv.
Bio Suisse-Geschäftsführer Balz Strasser (l) und Timuçin Pekgüçer, Marketingleiter analysieren den Markt.
Im Jahr 2022 ging der Umsatz im gesamten Lebensmittelmarkt zurück. Bio konnte allerdings zulegen und liege neu bei einem Marktanteil von 11,2 Prozent (2021: 10,9 %), schreibt Bio Suisse in einer Medienmitteilung. Der Umsatz mit Bioprodukten ging auf 3,8 Milliarden Franken zurück, im Jahr zuvor betrug der Umsatz 4 Milliarden. Der Umsatzrückgang sei mit dem Wegfall der coronabedingten Sondereffekte, die den Umsatz stark ansteigen liessen, zu erklären. 2019, vor Corona, lag der Umsatz bei 3,2 Milliarden Franken. Das durchschnittliche jährliche Wachstum liegt bei 200 Millionen Franken und folgt damit dem langfristigen Positiv-Trend, so der Verband weiter. «Der Markt hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt», sagt Urs Brändli, Präsident von Bio Suisse. Doch der Pro-Kopf-Konsum lag mit 439 Franken leicht unter 2020.
Im Handel ist die Entwicklung uneinheitlich. Während laut Bio Suisse Marktführer Coop einen leichten Rückgang verzeichnete (-3.6%), konnte Migros das Bio-Wachstum moderat fortsetzen (+0.9%). Die grössten Veränderungen fanden beim Bio-Fachhandel (-14.5%) und der Direktvermarktung (-16.5%) statt. Auch bei den Discountern sei der Umsatz in allen Handelskanälen über dem Niveau von 2019 gelegen, so Bio Suisse.
Nicht einverstanden ist der Produzentenverband mit der Politik. Die Bemühungen, die Agrarpolitik mit der AP22+ nachhaltiger zu gestalten, hätten keinen Platz gefunden. Bio biete hier durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Kunstdünger erprobte und nachweislich wirksame Lösungen zum Schutz der natürlichen Ressourcen. Bis 2030 liege nun die Agrarpolitik auf Eis. Damit sei es umso wichtiger, dass die Partner im Markt mit der Ökologisierung des Ernährungssystems vorwärtsmachen würden, sagt Urs Brändli.