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Sbrinz-Marketing aus einer Hand

Der Sbrinz AOP, seit ewig im Schatten der starken Konkurrenz aus Italien, soll endlich standesgemäss vermarktet werden. Das ist das Ziel des neuen Marketings unter dem Lead von Emmi.

Die neue Emmi-Crew für das Sbrinz-AOP-Marketing: Sabine Leuba, Senior Brand Manager (Portfolio&Distribution), Lars Petersohn, Lead Brand Cheese, Jolanda Kammermann, Head Marketing Cheese, Luisa Odermatt, Senior Brand Manager (Markenstrategie&Kampagne) und Josef Wyss, Geschäftsführer Sortenkäse und Konfektionierung.

Beim Sbrinz AOP ist seit Anfang Jahr Emmi für das Marketing zuständig. An der Gesellschafterversammlung in Sursee vom 1. Mai stellte die neue Emmi-Crew ihre Pläne vor. Man sei tief in die Welt des Sbrinz eingestiegen, um zu verstehen, wofür er stehe und wohin der weitere Weg gehen könne, sagte Luisa Odermatt, verantwortlich für die Markenstrategie. Es wurde systematisch geprüft, wer die heutigen Käuferinnen und Käufer sind, wer die künftigen Käuferinnen und Käufer sein sollen, welche Angebotsformen derzeit gut laufen (Hobelrollen) und welche nicht (alles andere). Eine Feststellung: Die etwas gewöhnliche Anmutung des Produktes Sbrinz entspreche nicht der edlen Premium-Qualität, die dahintersteht. Das sei beim Parmigiano anders. Geplant sind unter anderem neue Darreichungsformen und eine Vereinheitlichung des Werbeauftrittes. Teilweise seien in den gleichen Läden unterschiedliche Verpackungen anzutreffen, sagte Odermatt, das verwässere die Marke.
Ab Herbst 2023 soll neue TV-Werbung geschaltet werden. Mit der Idee, den Sbrinz als «Käse mit dem gewissen Extra» und dem Slogan «Sbrinz drauf!» sollen die verschiedenen Varianten gerieben, gerollt, gehobelt und gebrochen beworben werden. Das Ziel aller Bemühungen: Die verkaufte Menge soll in den nächsten zehn Jahren um 500 Tonnen gesteigert werden.
Eine schrumpfende Geschäftsstelle
Stefan Heller wird ab Juli die Sbrinz GmbH nur noch im 30-Prozent-Pensum führen, insgesamt wird sie noch 90 statt wie bisher 260 Prozent umfassen. Das sei «knapp, aber es funktioniert» sagte Heller. Der Grundsatzentscheid, das Marketing für den Sbrinz an Emmi auszulagern, sei nach längeren Vorarbeiten im Herbst 2022 an einer ausserordentlichen Gesellschafterversammlung gefallen – nota bene ohne Gegenstimmen. Das zeige das Vertrauen in die Lösung und die Kompromissbereitschaft der Branche.
Weniger Ausschläge am Markt
Auch beim Sbrinz wurden 2022 die Preise erhöht, im Frühjahr 2022 für die Biovariante und im Sommer für beide Varianten. Wegen des tiefen Exportanteils waren die Rückgänge nicht so stark wie bei anderen Sorten, wie auch die Anstiege während der Coronajahre nicht so hoch waren.
Beim Sbrinz lagen die Verkäufe mit 1289 Tonnen fast 6,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie Heller erklärte. Allerdings nicht hauptsächlich wegen des Marktes, dieser mache höchstens 10 bis 20 Prozent des Rückganges aus. Vielmehr sei man bei den Bio-Sbrinz-Verkäufen auf die Bremse gestanden, um für das Naturaplan-Jubiläum von diesem Jahr genügend Ware zur Verfügung zu haben. Dazu komme - und das habe man erwartet -, dass manche Marktpartner sich aufgrund der Marketing-Auslagerung zu Emmi abwartend gezeigt hätten.
Ausgezeichnet wurden in Sursee die Käsereibetriebe mit der besten Qualität: Josef Gut, Käserei Gut in Buochs mit 19.92 Punkten, Kurt Hofstetter, Käserei Hildisrieden mit 19.79 Punkten, Andreas Gut-Witzig, Käserei Alp Chüneren mi 20.00 Punkten und Thomas Scheuber-Durrer, Alpkäserei Untertrübsee mit 20.00 Punkten.

Milchwirtschaftliches Museum

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