Letztes Jahr wurden im Schweizer Detailhandel 88,6 Millionen Kilogramm Speisekartoffeln verkauft. Damit gab es erstmals seit 2020 wieder eine Zunahme im Vergleich zum Vorjahr (+1.7 %). Das schreibt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in seinem aktuellen
Marktbericht Kartoffeln. Der Konsum liegt damit leicht über dem Vorcorona-Jahr 2019 (86,1 Mio. kg). Während den beiden Pandemiejahren waren rekordhohe Mengen von 100,8 (2020) bzw. 98,0 Mio. Kilogramm (2021) erreicht worden. Im Jahr 2022 fielen dann die Absätze auf 87,2 Mio. Kilogramm.
Eine erstaunliche Feststellung, die das BLW gemacht hat: Nicht-Bio-Kartoffeln wurden in den letzten Jahren tendenziell günstiger. Dies ist insofern bemerkenswert, weil die Produzentenrichtpreise im Vergleich der Perioden 2019 und 2023 gestiegen sind, hält das BLW fest. «Somit deutet sich an, dass die durchschnittliche Bruttomarge bei Nicht-Bio-Kartoffeln kleiner geworden ist», heisst es im Marktbericht. Und: «Ein Grund für diese Entwicklung dürfte sein, dass die Konsumentinnen und Konsumenten im betrachteten Zeitraum diese Kartoffeln zunehmend im Discounter einkauften und der sich daraus ergebende Preisdruck für andere Detailhändler.»
Konkret stieg der durchschnittliche Preis für konventionell angebaute Kartoffeln zwar zwischen 2022 und 2023 etwas an, nämlich von 1.74 auf 1.82 Franken pro Kilogramm. Er blieb jedoch auch 2023 noch leicht unterhalb des Niveaus von 2018 und 2019 mit 1.89 bzw. 1.83 Fr/kg. 2020/21 betrug der durchschnittliche Kilopreis 1.74 Franken.
Die BLW-Analyse zeigt auch, dass die Haushalte mit geringem Pro-Kopf-Einkommen am meisten Kartoffeln nachfragen. Bei jeder höheren Wohlstandsklasse ging die Nachfrage nach Speisekartoffeln zurück. So lag die durchschnittliche jährliche Einkaufsmenge der Haushalte mit geringem Wohlstand in der Periode 2022/23 bei 22 Kilogramm pro Jahr, während Haushalte mit hohem Wohlstand 12.7 Kilogramm pro Jahr Kartoffeln einkauften.