5

Um ohne Wartezeit zum Artikel zu gelangen, benötigen Sie ein Abonnement.

Bereits registriert oder Abonnent:in?

Login

Jetzt Abo abschliessen

Probe Abo

Kostenlos

Geniessen Sie für einen Monat kostenlos alle Vorzüge eines Premiumabos.

Premium

ab CHF 98.–/Jahr

Online

Erhalten Sie uneingeschränkten Zugang zu allen Online-Beiträgen.

mit Papierrechnung ab 123.–

Premium Plus

ab CHF 170.–/Jahr

Online

Print

Uneingeschränkter Onlinezugang

Plus monatlich das gedruckte Magazin im Briefkasten.

mit Papierrechnung ab 195.–

Hochdorf hat neuen Grossaktionär aus Italien

Für den in finanziellen Nöten steckenden Milchverarbeiter Hochdorf gibt's einen potenziellen Retter: Der italienische Newlat-Konzern wird Grossaktionär des Unternehmens und will einen Revitalisierungsplan für den Milchpulver- und Babymilchproduzenten vorlegen.

Bekannt wurde das Engagement von Newlat durch eine Offenlegungsmeldung der Schweizer Börse vom Dienstag, 30. April. Demnach hat Newlat knapp 11 Prozent an Hochdorf gekauft. Das italienische Unternehmen, das an der Mailänder Börse kotiert ist und etwas über 500 Millionen Euro Umsatz im Jahr macht, verfolgt mit der Beteiligung an Hochdorf strategische Interessen.
So teilte das Unternehmen gegenüber der Nachrichtenagentur AWP mit, dass das Geschäft von Hochdorf «natürlich komplementär» mit der eigenen Specialised-Nutrition-Geschäftseinheit sei, welche gemäss eigenen Angaben die einzige Säuglingsmilchpulverfabrik in Italien betreibt. Hochdorf wiederum stellt hauptsächlich Milchpulver und Babynahrung her. In der Schweiz ist namentlich die Marke Bimbosan bekannt. Newlat schreibt in der Stellungnahme, der Einstieg bei Hochdorf ziele auf eine potenzielle Restrukturierung ab. Man prüfe einerseits die Möglichkeit eines Neustarts der Hochdorf-Gruppe, anderseits aber auch den Kauf des operativen Geschäfts.
Hochdorf leidet unter Altlasten
Tatsächlich ist das Management von Hochdorf auf der Suche nach einem Käufer für sein Geschäft. Es hat Anfang März offen kommuniziert, dass eine Sanierung des Unternehmens aus eigener Kraft nicht mehr möglich sei und man daher das operative Geschäft veräussern wolle. Hochdorf schrieb 2023 zwar operativ wieder schwarze Zahlen, das Unternehmen mit aktuell rund 350 Mitarbeitenden hat aber schwere finanzielle Altlasten.
Was Newlat genau vorhat, ist noch nicht bekannt. Gegenüber AWP liess der Konzern verlauten, man erwäge, der Generalversammlung einen Vertreter für den Verwaltungsrat vorzuschlagen. Zudem wolle man in Kürze dem Management von Hochdorf ein Revitalisierungsprojekt vorlegen, in dem detaillierte Pläne für eine Wiederbelebung des Unternehmens skizziert würden.
Hochdorf selbst gibt sich noch bedeckt zum Einstieg von Newlat: Auf Anfrage gab die Unternehmenskommunikation lediglich zu Protokoll, der Verwaltungsrat nehme die Veränderung in der Aktionärsstruktur zur Kenntnis. «Der Prozess der Verkaufsgespräche läuft unverändert weiter. Es sind noch keine Entscheide gefallen», so eine Sprecherin.
Einen schnellen Effekt hatte der Einstieg von Newlat allerdings: An der Börse hat der Aktienkurs des schlingernden Schweizer Milchverarbeiters einen Sprung gemacht. Die Aktie von Hochdorf hat sich bis am Nachmittag auf 5.04 Franken verteuert und war damit rund dreieinhalbmal so teuer wie noch am Vorabend. Allerdings hat die Hochdorf-Aktie in den letzten Jahren aufgrund der wirtschaftlichen Situation von Hochdorf massiv an Wert eingebüsst. 2017 kostete sie noch über 300 Franken.

ifm

Ähnliche Beiträge

Wichtige Nachricht verpasst?

Nicht wenn Du den kostenlosen Newsletter abonniert hast.