V.l.: Joel Pauli (Direktor bei Nurissa AG), Dr. Matthias Meier (Dozent für nachhaltige Lebensmittelwirtschaft, BFH-HAFL), Nicole Witschi (Coach be-advanced/Inhaberin Eco-Fit GmbH), Biagio Longhitano (Direktor / Vertriebsleiter Nurissa AG).
Quelle: zVg
Das Bieler Unternehmen Nurissa versorgt rund 5000 Unternehmen in der Schweiz mit Snacks und Getränken aus dem Automaten. Neu zeichnet Nurissa an ihren Automaten gesündere und nachhaltigere Lebensmittel und Getränke mit dem eigens entwickelten Label «Nuri» aus. Dazu hat die Berner Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) exklusiv ein Konzept zur Bewertung von Gesundheits- und Nachhaltigkeitsaspekten aller Snacks und Kaltgetränke im Nurissa-Sortiment entwickelt, wie die Hafl in einer Mitteilung schreibt. Dabei handelt es sich um rund 100 Produkte.
«Das Modell besteht aus mehreren Algorithmen, die auf den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren», wird Matthias Meier von der Half zitiert. Für jedes Produkt seien mehrere Indikatoren zu Gesundheits- und Nachhaltigkeitsaspekten berechnet und bewertet worden. «Somit können Konsumentinnen und Konsumenten schnell sehen, wie gesund und nachhaltig das Produkt im Vergleich zu anderen Produkten ist.»
Zwei Nuri-Labels sind so entstanden. «Nuri Health» kennzeichnet ein Produkt nach seinen Zutaten und seinem Nährwert. Sie werden durch Bonus- und Malus-Punkte bewertet, zum Beispiel Bonus für Ballaststoffe und Malus für Zucker. Das «Nuri Planet»-Label bewertet die Nachhaltigkeit eines Produkts anhand der Herkunft seiner Inhaltsstoffe und deren Verarbeitung. Dazu werden das Klimaerwärmungspotential, die lokale Wertschöpfung und das Abholzungsrisiko der Regenwälder analysiert und bewertet. Dazu sei ein eigenes Berechnungsmodell entwickelt worden, das sich von bestehende Bewertungssystemen wie Nutri- oder Eco-Score unterscheide.
Die Bewertungs-Tabelle (mit Scores und Noten) ist nicht absolut, sondern bewertet die Produkte innerhalb des Referenzsortiments relativ zueinander. Die so ermittelte Punktezahl ergibt, ob ein Produkt eines oder beide der Labels erhält. Wie die Nachrichtenagentur awp berichtet, erhielten so 42 Prozent der untersuchten Produkte das Label «Nuri Health» und 52 Prozent das Label «Nuri planet».
«Oft sind die Produkte, die am besten laufen, auch die am wenigsten gesunden oder 'nachhaltigen'», erklärte Nurissa-Direktor Joël Pauli bei einer Medienkonferenz. Die Idee sei nicht, diese Produkte zu ersetzen, sondern die Verbraucher schrittweise dazu zu bringen, mehr auf die Qualität ihrer Snacks zu achten.