38 Millionen US-Dollar Schadenersatz muss Chiquita zahlen.
Quelle: zVg
Ein Gericht in Florida verurteilte Chiquita am Montag dazu, rund 38 Millionen US-Dollar Schadenersatz an die Familienmitglieder von acht Menschen zu zahlen, die von den Milizen der Vereinigten Selbstverteidigung Kolumbiens (AUC) getötet worden waren. Die AUC war von den USA auf die Liste der Terrororganisationen gesetzt worden. Die acht Kläger des Zivilprozesses in Florida beschuldigten den Lebensmittelkonzern, fast zwei Millionen US-Dollar an die AUC gezahlt und sie beim Transport von Waffen und Drogen unterstützt zu haben.
Das Gericht liess das Argument von Chiquita nicht gelten, es habe sich dabei um Schutzgelder gehandelt. Die Geschworenen stimmten dem Argument der Kläger zu, dass das Geld für Kriegsverbrechen wie Mord, Entführung, Erpressung, Folter und Verschwindenlassen verwendet worden sei.
Bereits 2007 hatte sich Chiquita vor einem US-Bundesgericht schuldig bekannt, sechs Jahre lang Geld an die AUC gezahlt zu haben, mit der Begründung, man habe damit Gewalt gegen seine Mitarbeiter und Einrichtungen in Kolumbien verhindern wollen. Chiquita wurde damals zu einer Strafe von 25 Millionen US-Dollar verurteilt.
«Starke Botschaft an die Wirtschaft»
«Das Urteil sendet eine starke Botschaft an Unternehmen auf der ganzen Welt, dass diejenigen, die von Menschenrechtsverletzungen profitieren, nicht ungestraft bleiben werden», sagte Marco Simons, Jurist bei der Nichtregierungsorganisation EarthRights International, die die Kläger unterstützt.Nach Angaben der NGO ist es das erste Mal, dass eine Jury in den USA ein großes US-Unternehmen für die Beihilfe zu Menschenrechtsverletzungen in einem anderen Land verantwortlich macht. Aus denselben Gründen sind in den USA weitere Zivilverfahren gegen Chiquita anhängig, an denen Hunderte von Klägern beteiligt sind.