18.04.2023
Tierwohl ist für Konsumenten wichtiger als ökologische Nachhaltigkeit
Beim Kauf von Fleisch- und Milchprodukten achten Konsumentinnen und Konsumenten vor allem Qualität und Tierwohl, Umweltaspekte spielen hingegen eine unwichtige Rolle. Das zeigt eine neue Studie in fünf europäischen Ländern.
Qualität, Frische und Tierwohl ist europäischen Konsumentinnen und Konsumenten beim Fleischkauf wichtiger als etwa der Klimafussabdruck. (Symbolbild Kyle Mackie/Unsplash)
Welche Produkteigenschaften sind Konsumentinnen und Konsumenten beim Kauf von Fleisch und Milch wichtig? Und fänden sie Nachhaltigkeitslabels für diese Produkte hilfreich? Diese Fragen untersuchte eine Gruppe von Forschenden, darunter von Agroscope, im Rahmen des EU-Forschungsprojekts Super G (Developing Sustainable Permanent Grassland Systems and Policies). Dazu wurden in einer Onlinebefragung in Tschechien, Spanien, Schweden, Schweiz und England über 3000 Personen befragt.
Das Fazit: Die Befragten der fünf Länder haben für Milch und Fleisch ähnliche Produkteigenschaften als wichtig eingestuft. Frische, Qualität und Geschmack und Tierwohl waren die wichtigsten Produkteigenschaften. Umweltaspekte wie «food miles», CO2-Fussabdruck oder biologische Produktion wurden hingegen als am wenigsten wichtig eingestuft, wie es in einem Artikel in «Agrarforschung Schweiz» heisst.
Nachhaltigkeitslabels werden bei Kaufentscheiden als hilfreich wahrgenommen
Was Nachhaltigkeitslabels für Milch- und Fleischprodukte angeht, gaben Konsumentinnen und Konsumenten aus allen fünf Ländern an, solche Labels wären hilfreich. Für Nachhaltigkeitslabels sind dabei laut der Befragung aus Konsumentensicht Informationen zu Tierwohl, Lebensmittelsicherheit/Gesundheit und Ernährung am wichtigsten. Dabei zeigten sich Unterschiede zwischen den Ländern. In Spanien und Tschechien wurden Lebensmittelsicherheit/Gesundheit und Ernährung als wichtiger gewertet als Tierwohl. Die anderen Länder (Schweden, Schweiz und England) gewichteten Tierwohl hingegen stärker.
Link zur Originalpublikation der Studie in «Food Quality and Preference»: https://doi.org/10.1016/j.foodqual.2024.105179
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