Der Welthandel mit Milchprodukten von Januar bis März.
Quelle: Verband der Milcherzeuger Bayern VMB
Die Nachfrage nach Milchprodukten entwickelt sich am Weltmarkt uneinheitlich. Im März legte der Absatz von Butter/Butteröl und Molkenpulver gemessen am Vormonat zu, während der Handelsumsatz mit Käse, Magermilchpulver, Vollmilchpulver und Kondensmilch im Vergleich mit dem Februar geringer ausfiel, wie der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) berichtet. Demnach erhöhte sich im ersten Quartal 2024 dennoch das Handelsvolumen insgesamt gemessen am Vorjahreszeitraum - bedingt durch gute Verkäufe im Januar und Februar. Dies galt insbesondere für Vollmilchpulver, aber auch Käse und Molkenpulver.
Auch wenn im März der Welthandel mit Milcherzeugnissen bei einigen Produkten geschwächelt habe, falle die Bilanz für die ersten drei Monate doch insgesamt überwiegend positiv aus, berichtet der VMB. Daran hatte das Handelsvolumen an Käse am Weltmarkt den umfangreichsten Anteil: Es erhöhte sich im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um fast 7,0 Prozent auf 745'000 Tonnen. Im Gegensatz zu geringerer Nachfrage aus Grossbritannien, dem Hauptimporteur von Käse, sowie Japan steigerten die USA und die EU ihre Käseeinfuhren. Dabei führte die EU-27 als zugleich größter Exporteur nahezu im gleichen Umfang wie im ersten Quartal 2023 Käse aus. Höhere Exporte verzeichneten die Marktbeobachter für die USA mit plus 22 Prozent, Großbritannien mit plus 23 Prozent und Australien mit plus 30 Prozent.
Mehr Vollmilch-, weniger Magermilchpulver nachgefragt
Nachfrageimpulse gab es auch im Handel mit Vollmilchpulver. Die global gehandelte Menge legte gemessen an den ersten drei Monaten des Vorjahres um rund 23 Prozent auf rund 588.000 t zu. Als mengenmäßig bedeutendster Abnehmer erwies sich China. Nach den Erhebungen des VMB verschob sich das Kaufinteresse in den ersten drei Monaten in Richtung Vollmilchpulver und weniger Magermilchpulver. Größeren Bedarf hatten demnach auch Brasilien und Saudi-Arabien. Davon profitierten die Ausfuhren aus Neuseeland, die um ein Drittel stiegen und das Land zum größten Exporteur von Vollmilchpulver weltweit machten.
Zuwächse gab es auch beim Absatz von Molkenpulver. Hier büßten jedoch die größten Exportländer, sprich die EU-27 und die USA, etwas an Handelsvolumen ein, während die Türkei und das Vereinigte Königreich ihre Ausfuhren steigern konnten. Importeure wie Indonesien, Malaysia und Japan zeigten höheres Kaufinteresse. Insgesamt wurden weltweit rund 4,0 Prozent mehr Molkenpulver exportiert als in den ersten drei Monaten 2023, wie der VMB berichtet.
Verluste ergaben sich dagegen beim Export von Magermilchpulver: Mit einer Ausfuhrmenge von rund 618'000 t wurde der Wert des Vorjahreszeitraum um rund 5,5 Prozent verfehlt, wie der VMB berichtet. Allein China fragte fast 30 Prozent weniger Magermilchpulver nach als vor einem Jahr. Dabei konnte eine erhöhte Nachfrage aus Indonesien, Malaysia und Thailand den Einbruch bei der chinesischen Nachfrage nicht ausgleichen. Die Magermilchpulverexporte aus der EU-27 büßten rund 10 Prozent ein. Bislang zählten die europäischen Lieferungen zum größten Exportvolumen im weltweiten Vergleich, wurden nun aber von den US-Lieferungen übertroffen.