Das Start-up Traceless gewinnt aus Nebenprodukten der Landwirtschaft ein Granulat, das als Beschichtung auf Papierverpackungen aufgebracht wird.
Quelle: Traceless
Rohstoffbasis für die neue Beschichtung sind Reststoffe der Agrarindustrie. Die «biozirkuläre» Beschichtungslösung sei «die erste ihrer Art» und werde in der Lage sein, herkömmlich genutzte Plastikbeschichtungen zu ersetzen, teilen die beiden Unternehmen mit. Die neuartige Beschichtung komme gänzlich ohne fossile Rohstoffe aus und basieren auf natürlichen Polymeren. Laut einer Lebenszyklus-Analyse von Traceless können durch den Einsatz der neuen Beschichtung von der Beschaffung bis zur Entsorgung die Treibhausgasemissionen um 76 Prozent reduziert werden im Vergleich zum Einsatz von fabrikneuem Plastik. Betrache man nur die Produktions- und Entsorgungsphase würden sogar Einsparungen von bis zu 95 Prozent erreicht. Zudem könne das Material im Privathaushalt kompostiert werden.
Die Zusammenarbeit von Mondi und Traceless an diesem Produkt begann bereits 2021. Die Beschichtungsgranulate werden in der Pilotanlage von Traceless hergestellt und in Mondis Forschungs- und Entwicklungszentrum auf Kraftpapiere aufgetragen, um das beschichtete Papier in den Laboren des Unternehmens weiter zu testen. Später soll die Produktion im industriellen Massstab in einer dafür vorgesehenen Anlage in Hamburg stattfinden.
Robust und bedruckbar
Versuchsreihen hätten gezeigt, dass das mit Traceless beschichtete Kraftpapier Wasser, Sauerstoff und Fetten widerstehen könne. Gleichzeitig sei es gut bedruckbar. Derzeit arbeiten die Partner daran, die Eigenschaften der biobasierten Beschichtung für verschiedene Anwendungen zu optimieren, etwa für Tiefkühlprodukte sowie fettige und nicht fettige Nahrungsmittel. Das Ziel sei, eine Verpackungslösung zu entwickeln, die für eine Reihe unterschiedlicher Industriezweige skaliert werden und die Treibhausgasemissionen während des Lebenszyklus der Verpackung signifikant reduzieren könne, heisst es in der Mitteilung.