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Bell hat im ersten Halbjahr leicht weniger verdient

Bell hat im ersten Halbjahr 2024 zwar Umsatz und Volumen gesteigert, aber etwas weniger Gewinn gemacht. Noch immer spürt der Fleisch- und Convenience-Konzern, dass die Konsumenten zu Preiseinstiegsprodukten greifen.

Trotz durchzogenem Grillwetter hat Bell in der Schweiz im ersten Halbjahr mehr Fleisch verkauft als in der Vorjahresperiode.

Quelle: zVg

Bell steigerten im ersten Halbjahr den Nettoerlös organisch um 5.1 Prozent auf 2.3 Milliarden Franken. Der EBIT blieb mit 63.8 Millionen Franken stabil (+0.3 Prozent). Der Halbjahresgewinn liegt mit 45.3 Millionen Franken 2.6 Prozent unter dem Vorjahreswert; bereinigt um den tieferen Fremdwährungserfolg im Finanzergebnis sei er jedoch stabil auf Vorjahresniveau, teilte Bell am Dienstag mit. Das Absatzvolumen der ganzen Gruppe wuchs um 5.2 Prozent.
Der seit dem 1. Juni 2024 amtierende neue CEO Marco Tschanz zeigte sich an einer Pressekonferenz vom Dienstag zufrieden mit dem Ergebnis. «Dank konsequenter Umsetzung der Geschäftsstrategie, starker operativer Performance und effizienten Kostenmanagements konnten wir Marktanteile gewinnen.» Alle Geschäftsbereiche hätten zum Umsatzwachstum beigetragen, trotz des Trends zu preisgünstigeren Produkten. Mit differenzierten Sortimenten habe man entgegenhalten können, so Tschanz. Der zunehmende Druck auf die Verkaufspreise bei gleichzeitig hohen Kosten sei aber herausfordernd. So habe sich der Einkaufspreis für Schweinefleisch in Deutschland für die Rohschinkenproduktion in den letzten anderthalb Jahren fast verdoppelt.
Mehr verkauft trotz durchzogenem Grillwetter
Der grösste Geschäftsbereich Bell Schweiz (1119 Mio. Umsatz, +4%) hat trotz einer wetterbedingt bislang durchzogenen Grillsaison die Absätze gesteigert. Das Wachstum erfolgte im Retail- und im Food-Service-Kanal, während die Absätze im Absatzkanal Lebensmittelindustrie leicht rückläufig waren. Bell International (250 Mio, +11.7%) hat weitere Marktanteile gewonnen. Dazu beigetragen habe die Eröffnung von zwei Slicerlinien für die Rohschinkenproduktion in Spanien und die «sehr erfreuliche» Entwicklung des Charcuteriewerks in Polen, so Tschanz.
Der neu eigenständige Geflügel-Geschäftsbereich Hubers/Sütag (328 Mio., +5%) weitete das Absatzvolumen deutlich aus, um 8.9 Prozent auf 82.3 Millionen Kilogramm. Wachstumstreiber sei dabei das Biosegment, sagte Tschanz. Der Geschäftsbereich Eisberg (185 Mio., +8.3%) ist in allen Märkten gewachsen. Das neue Werk in Marchtrenk (AT) war der grösste Wachstumstreiber, mit dem neu lancierten Sortiment frisch geschnittener Früchte habe Bell neue Kunden gewinnen können, sagte Tschanz. Der Geschäftsbereich Hilcona (273 Mio., +2.2%) hat vor allem im Kernmarkt Schweiz ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Der Geschäftsbereich Hügli (207 Mio., +3.4%) habe die Margensituation trotz höherer Beschaffungskosten verbessern können.
Investitionsprogramm auf Kurs
Das Investitionsprogramm in der Schweiz schreite planmässig voran, heisst es bei Bell. Am Standort Oensingen seien die Rohbauphasen bei Slicer Center, Logistik-Center und Rinderschlachthof abgeschlossen und der Innenausbau sei in vollem Gang. Mit dem Start der Montage des Stahlregals habe die nächste Etappe beim Bau des Hochregallagers bei Hilcona in Schaan (LI) begonnen. Insgesamt investiert Bell dieses Jahr 320 Millionen Franken, 141 Millionen davon im ersten Halbjahr, wie Finanzchef Xavier Buro an der Pressekonferenz sagte.
Zuversichtlicher Ausblick
Fürs zweite Halbjahr zeigt sich Bell-CEO Marco Tschanz zuversichtlich. Zwar würden die Kostenteuerung, die zurückhaltende Konsumentenstimmung und der intensive Wettbewerb am Markt den Geschäftsgang aller Geschäftsbereiche «weiterhin wesentlich beinflussen», so Tschanz. Zudem werde die Inbetriebnahme der neuen Werke an verschiedenen Standorten zu erwarteten Anlaufkosten und Abschreibungen führen. Das Unternehmen sei jedoch strategisch «bestens aufgestellt» und «mit einem breiten Sortimentsmix in allen Preislagen für die kommenden Herausforderungen bestens gewappnet».
Link zum Halbjahresbericht: https://www.bellfoodgroup.com/de/downloads/

«Kultiviertes Rinderfett könnte interessant sein»
Bell ist beim Laborfleischhersteller Mosa Meat investiert. Bell werde aber zumindest in den nächsten paar Jahren nicht selber in die Produktion von kultiviertem Fleisch einsteigen, sagte CEO Marco Tschanz auf eine Journalistenfrage. Es gebe noch zu viele Fragezeichen, etwa zur Skalierbarkeit, den Kosten und angesichts des politischen Widerstands in einigen Ländern auch zur Zulassung. Kultiviertes Fleisch könne aber in Zukunft durchaus Teil des Bell-Sortiments sein, so Tschanz weiter. Interessant sei etwa kultiviertes Rinderfett, das als Teilkomponente auch für Vegi-Burger eingesetzt werden könne. Damit habe man sofort den Rindfleischgeschmack, ohne dass dafür direkt ein Tier getötet werden müsse, so Tschanz.
ifm

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