Bei der Einweihung des Extraktionsturms im Nordzucker-Werk Uelzen v. l.: Landrat Heiko Blume; Alexander Godow, COO Nordzucker; Jürgen Markwardt, Bürgermeister der Hansestadt Uelzen; Lothar Steinmann, Projektleiter Nordzucker; Andreas Stefansky, Stadtbaurat der Hansestadt Uelzen; Runi Egholm, Leiter des Standorts Uelzen
Quelle: Nordzucker/Matthias Schulte
Der Zuckerhersteller Nordzucker hat in seinem Werk in Uelzen nach 17 Monaten Bauzeit einen neuen Extraktionsturm fertiggestellt. In dieser Anlage wird bei der Zuckergewinnung den Zellen der Zuckerrübe der Zucker entzogen. Pünktlich zur Zuckerrübenkampagne werde der neue Turm im September in Betrieb gehen, teilt das Unternehmen mit. Mit dem zusätzlichen Extraktionsturm steigert Nordzucker laut eigenen Angaben die Effizienz bei der Zuckergewinnung und spart im Werk Uelzen zugleich etwa 10'000 Tonnen CO2 jährlich ein.
Das sei ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung, heisst es in der Mitteilung weiter. Nordzucker will bis spätestens 2050 CO2-neutral produzieren. Das Unternehmen plant, im Zuge seines Nachhaltigkeitsprogramms «Go Green» in den nächsten fünf Jahren insgesamt rund 300 Millionen Euro in die Dekarbonisierung der Produktionsstandorte zu investieren.
Über 11'000 Rübenschnitzel pro Tag
Mit einer Höhe von rund 40 Metern und einem Durchmesser von etwa 12 Metern kann der neue Extraktionsturm bis zu 11'200 Tonnen Rübenschnitzel während der Kampagne täglich verarbeiten - im gesamten Werk können es über 20'000 Tonnen sein. Bei der Zuckergewinnung kommt dem Extraktionsturm eine wesentliche Rolle zu: Die zu feinen Streifen geschnittenen Zuckerüben werden erwärmt und im Turm von unten nach oben geführt. Bei diesem Verfahren wird aus den Rübenschnitzeln mit etwa 60 Grad Celsius heißem Wasser der Zucker herausgelöst.
Lothar Steinmann, Head of Operations & Projects bei Nordzucker in Uelzen, erklärt: «In diesem Extraktionsturm verbleiben die Rübenschnitzel im Vergleich zu unseren anderen Türmen mehr als doppelt so lang. Dadurch können wir den Zucker effizienter extrahieren, haben einen geringeren Wasserverbrauch und reduzieren damit unseren Energiebedarf enorm.»