Die neue Lebensmittelpyramide kommt in 3D-Optik daher.
Quelle: zVg
Die neuen Ernährungsempfehlungen betonten die Wichtigkeit von frischen Lebensmitteln statt verarbeiteten, teilte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Mittwoch mit. Ein geringerer Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln mit einer langen Zutatenliste könne zur Vorbeugung von nicht-übertragbaren Krankheiten beitragen.
Die Basis für eine ausgewogene Ernährung bleibt in der Lebensmittelpyramide die Flüssigkeitszufuhr, am besten ein bis zwei Liter Wasser pro Tag. Danach folgen empfohlene fünf Portionen bunte und saisonale Gemüse und Früchte. Bei den drei Portionen an Getreideprodukten und Kartoffeln für die Kohlenhydrate sollen Vollkornprodukte bevorzugt werden.
Weiterhin empfohlen werden zwei bis drei Portionen Milchprodukte pro Tag. Bei den Proteinen seien die pflanzlichen (wie Hülsenfrüchte) aber vor die tierischen (wie Fleisch und Fisch) gerückt. Bei den Ölen sind auch Nüsse und Samen abgebildet, während an der Spitze der Pyramide - und damit entbehrlich für die tägliche Ernährung - neben Süssem und Snacks erstmals Süssgetränke erwähnt wurden.
Die Ernährungsempfehlungen stellten eine Idealsituation dar, hiess es weiter. Sie seien ein Leitfaden für eine ausgewogene Ernährung und könnten mit einem bewussten Einkauf auch zur Reduktion der Umweltbelastungen und Lebensmittelverschwendung beitragen. Um die Vitalität zu fördern raten die Experten ausserdem zu 30 Minuten Bewegung pro Tag.
Milchproduzenten zufrieden, Umweltorganisationen nicht
Die Reaktionen auf die neuen Ernährungsempfehlungen fallen unterschiedlich aus. Die Schweizer Milchproduzenten (SMP) zeigen sich in einer Medienmitteilung erfreut, dass «die Bedeutung von Milch und Milchprodukten in der neuen Lebensmittelpyramide mit zwei bis drei Portionen unbestritten» bleibe. Diese lieferten essenzielle Nährstoffe wie Kalzium, hochwertiges Eiweiss und wichtige Vitamine, die in pflanzlichen Alternativen oft weniger verfügbar seien. «Schweizer Milch und Milchprodukte gehören entsprechend nach wie vor zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung», so die SMP.
Umgekehrt kritisieren die Umweltorganisationen BirdLife, Greenpeace und WWF, dass «keine relevante Konsumreduktion von Tierprodukten empfohlen wird», wie sie in einer Mitteilung schreiben.