23.05.2023
Neuer Verband setzt sich für unabhängige EU-Brauereien ein
Unabhängige Brauereien aus europäischen Ländern organisieren sich im neuen Verband Independent Breweries of Europe. Aus der Schweiz sind die Freien Schweizer Brauereien dabei.
Der neu gegründete Verband «Independent Brewers of Europe» (IBE) setzt sich für unabhängige Brauereien in Europa und «gegen die Marktmacht der globalen Bierindustrie» ein, wie es in einer Mitteilung heisst. Man setze dem Trend zum internationalen Einheitsgeschmack ein Bekenntnis zu Vielfalt und zu regionaler Braukultur entgegen. IBE will dne unabhängigen Brauereien eine ausreichende Marktpräsenz sichern, «damit Bierliebhaberinnen und Bierliebhaber auch in Zukunft einen ungehinderten Zugang zu echten, regionalen Bierspezialitäten finden».
IBE besteht derzeit aus zehn nationalen Verbänden von unabhängigen Brauereien aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Schweiz, Tschechien und Grossbritannien. Aus der Schweiz ist der Verband Die freien Schweizer Brauereien dabei.
Regionale Brautraditionen in ganz Europa, die zum gemeinsamen kulturellen Erbe gehörten, seien in Gefahr, der Markt werde zunehmend von wenigen internationalen Grossbrauereien dominiert, heisst es weiter. Diese würden ihre Produktion konsequent am Massengeschmack ausrichten. Dazu tobe ein «gnadenloser Preiskampf». IBE will wachsen, nach eigenen Angaben laufen Gespräche in weiteren Ländern in Europa.
Der Verband nennt Beispiele, wie regionale Privatbrauereien benachteiligt werden: In Frankreich würden internationale Konzerne die Gastronomie mit speziellen Gebinde beliefern, die mit den Fässern der Privatbrauereien nicht kompatibel sind. Die Privatbrauereien könnten so gar nicht mehr liefern. In Österreich biete ein internationaler Konzern scheinbar regionale Marken an. In Deutschland sei eine ganze Reihe von Marken wie Beck's, Spaten, Löwenbräu oder Franziskaner vom grössten Bierkonzern der Welt übernommen worden. Gegen solche Vorgänge will IBE antreten.