Mit der Untersuchung gegen EU-Milchprodukte reagiert China auf mögliche Strafzölle der EU auf chinesische E-Autos.
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«Die chinesische Untersuchung zu EU-Milchprodukten beruht auf fragwürdigen Behauptungen und unzureichenden Beweisen. Wir werden sie daher weiterhin in allen verfügbaren Gremien energisch anfechten und China auffordern, sie unverzüglich einzustellen», sagte der für Handelspolitik zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis.
Mit dem Fall wird sich nun die Welthandelsorganisation (WTO) beschäftigen. Von der Untersuchung betroffen sind Flüssigmilch und Sahne mit einem Fettgehalt von mehr als zehn Prozent sowie verschiedene Käsesorten aus der EU.
Nach offiziellen Daten Brüssels exportierte die EU im vergangenen Jahr Milchprodukte im Wert von 1,7 Milliarden Euro nach China. 2022 erreichten die Ausfuhren in dieser Kategorie noch einen Wert von etwas weniger als 2,1 Milliarden. In Chinas Supermärkten ist zum Beispiel importierte Milch aus Deutschland oft zu finden, die in Fernost einen guten Ruf geniesst.
Die Untersuchung gegen die EU-Milchprodukte dürfte eine Reaktion Pekings sein, mit der auf mögliche Strafzölle der EU auf E-Autos aus China geantwortet wird. Aus Sicht der EU verzerrt China den Wettbewerb, indem es den Preis für E-Autos aus Fernost mit hohen Subventionen drückt.
Die EU will deswegen hohe Ausgleichszölle für entsprechende Fahrzeuge beschliessen. Deutschland sieht diese Zölle kritisch und bemüht sich um eine politische Lösung.