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Käse: AOP-Label allein garantiert keinen höheren Milchpreis

Im Schweizer Käsemarkt ermöglichen die geschützte Ursprungsbezeichnung AOP oder eine gewerbliche Produktion je nach Käsesorte höhere und stabilere Milchpreise. Das haben Forschende von Agroscope und der ETH Zürich herausgefunden.

Die Gruyère-Milchproduzenten sind besser vor Preisrisiken geschützt.

Quelle: Symbolbild mos

Wie hilft die Produkt- und Qualitätsdifferenzierung bei Käse den Milchproduzenten, höhere und stabilere Rohmilchpreise zu erzielen? Dieser Frage sind Forschende von Agroscope und der ETH Zürich in einer aktuellen Studie nachgegangen, wie «Agrarforschung Schweiz» berichtet. Dazu untersuchten die Forschenden die Preisvolatilität sowie die Preisbewegungen und -korrelationen von Rohmilch, aus der Käsesorten mit unterschiedlichen Differenzierungsstrategien hergestellt werden: Gewerblich hergestellter Käse und Käse mit AOP-Label im Vergleich zu industriell hergestelltem Käse. Die zwei führenden Schweizer AOP-Käsesorten Gruyère und Emmentaler wurden dabei genauer untersucht. Die Daten stammten von 2010 bis 2022.
Das Fazit: Der Milchpreis für gewerblich hergestellten Käse ist insgesamt höher, weniger volatil und weniger anfällig für Preisschocks von anderen Märkten als der Milchpreis für industriell hergestellten Käse. Die Qualitätsdifferenzierung bei Käse sei also tatsächlich mit höheren und stabileren Milchpreisen verbunden, heisst es.
AOP alleine reicht nicht
Eine zweite Erkenntnis: Eine geschützte Ursprungsbezeichnung allein reicht nicht aus, um höhere und stabilere Preise für die Milchproduzenten zu gewährleisten. Das zeigt das Beispiel der beiden AOP-Käse Gruyère und Emmentaler. Der Milchpreis für Gruyère AOP liegt höher als der durchschnittliche Milchpreis für Käse aus gewerblichen Käsereien und reagiert nicht auf Preisschocks im allgemeinen Milchmarkt. Dies deutet laut den Forschenden darauf hin, dass die für Gruyère verwendete Milch ein einzigartiges Marktsegment darstellt, das die Milchproduzenten vor Preisrisiken schützt.
Im Gegensatz dazu ist der Milchpreis für Emmentaler niedrig, bewegt sich eng am Milchpreis für industriell hergestellten Käse und ist anfällig für Schocks von anderen Märkten. Das deute darauf hin, dass das AOP-Label für Emmentaler nur bedingt geeignet sei, um Milchproduzenten vor Preisrisiken zu schützen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Studie laut Forschenden, dass der Nutzen von AOP für den Milchpreis von der spezifischen AOP-Sorte und dem Management der Sortenorganisation abhängt.
Link zum wissenschaftlichen Artikel (in englisch): https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/aepp.13467

Milchwirtschaftliches Museum

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