Die Migros Zürich hat Tegut 2021 übernommen.
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Konzentration aufs Kerngeschäft lautet das Mantra der Migros derzeit: Fachmärkte werden verkauft, die Auslandspläne der Migros-Industrie beerdigt. Offenbar steht auch die deutsche Supermarktkette Tegut auf dem Prüfstand, die seit 2021 der Migros Zürich gehört. Wie die deutsche «Lebensmittelzeitung» berichtet, überprüfe die Genossenschaft Migros Zürich (GMZ) die Wirtschaftlichkeit der deutschen Tochter Tegut. Die GMZ habe die Restrukturierungsberatung Alix Partners damit beauftragt, ein Sanierungsgutachten vorzubereiten. Die Migros Zürich werde voraussichtlich bis Ende Jahr über das Schicksal von Tegut entscheiden.
Bisher scheint die Migros Zürich allerdings nicht daran interessiert zu sein, sich von ihrer deutschen Supermarktkette zu trennen. «Tegut hat Anfang des Jahres ein Sanierungsprojekt gestartet, mit dem die Rentabilität deutlich verbessert werden soll. Um die Ergebnisse zu beschleunigen und Tegut zu unterstützen, wird der Prozess von der Geschäftsleitung der Genossenschaft Migros Zürich und dem Beratungsunternehmen Alix Partners strategisch begleitet», erklärte eine Sprecherin von Migros Zürich am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.
Migros Zürich kaufte 2012 Tegut, damals eine kleine Supermarktkette, die Bio-Produkte im hessischen Fulda anbot. Laut dem Geschäftsbericht der Zürcher Genossenschaft erzielte Tegut im Jahr 2023 einen Nettoumsatz von 1,24 Milliarden Franken, was einem Rückgang von 0,9% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Unter dem Strich resultierte ein Verlust.
Die Migros Zürich meldete für das Jahr 2023 einen Verlust von 39,3 Millionen Franken. Im Jahr 2022 hatte die Zürcher Genossenschaft bereits einen Verlust von 35,2 Millionen Franken zu verzeichnen.