Das Kantonslabor Basel-Stadt hat 32 Lebensmittel mit Lupinen untersucht.
Quelle: Kantonales Laboratorium Basel-Stadt
Lupinensamen sind eine alternative Proteinquelle zu Backwaren, Milch- und Fleischprodukten. Das Problem: Lupinensamen können toxikologisch relevante Chinolizidinalkaloide (CA) enthalten. Ein zu hoher Gehalt an Alkaloiden ruft beim Menschen Vergiftungssymptome hervor, die das Nerven-, Kreislauf und Verdauungssystem betreffen. Zurzeit bestehen noch grosse Unsicherheiten bezüglich der Toxizität von Chinolizidinalkaloiden. Deshalb gibt es weder in der Schweiz noch in der EU Höchstwerte für Chinolizidinalkaloide in Lupinen.
Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt wollte es genauer wissen und hat 32 Lupinenprodukte mit einer selbst entwickelten Analysemethode auf 12 Chinolizidinalkaloide untersucht untersucht. Dabei orientierte sich das Labor an einem Höchstwert von 200 mg/kg, der in einzelnen Ländern gilt. Die Proben stammen aus Produkten mit Herkunftsland Schweiz, Deutschland, Österreich, Portugal und Niederlanden.
Das Fazit: Insbesondere in Lupinenmehl und in Lupinen-Tempeh wurden hohe Belastungen mit Chinolizidinalkaloiden festgestellt, wie das Kantonslabor mitteilt. Die untersuchten Mehlproben wiesen CA-Gehalte zwischen 310 und 1380 mg/kg auf. In den beiden Tempeh-Proben wurden CA-Gehalte von 290 bzw. 600 mg/kg festgestellt. Die weiteren untersuchten Proben wiesen alle CA-Gehalte unter 200 mg/kg auf.
Keine Beanstandungen
Aufgrund fehlender gesetzlich geregelter Höchstwerte verzichtete das Kantonslabor auf Beanstandungen. «Die Produzenten der Lupinenmehle und des Lupinen Tempehs wurden jedoch über die Resultate informiert und dabei auf die Problematik und ihre Pflicht zur Selbstkontrolle sensibilisiert», so das Kantonslabor.
Aufgrund der Resultate wird das Kantonale Laboratorium künftig weitere Proben von Lupinenprodukten erheben und untersuchen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Entwicklung der toxikologischen Daten zu Chinolizidinalkaloide gelegt, um möglichst bald Produkte mit zu hohen Gehalten beanstanden zu können.
Den Konsumentinnen und Konsumenten empfiehlt das Kantonslabor, keine «übermässig grossen Mengen» an Lupinenmehl oder Lupinen-Tempeh einzunehmen. Die weiteren untersuchten Lebensmittelkategorien lieferten keine Hinweise für problematische Konzentrationen an CA, weshalb sie mit Bedacht verzehrt werden könnten, wie es in der Mitteilung weiter heisst.