24.04.2024
Neue Kontroverse um Brotpreise
Der Verein Faire Märkte kritisiert die kürzliche Brotpreiserhöhung von Coop. Coop und der Mühlenverband wehren sich.
Coop hat Anfang Oktober eine Steigerung bei den Brot- und Backwarenpreisen angekündigt. Ein Kilogramm Prix-Garantie-Halbweissbrot kostet beispielsweise 20 Rappen mehr. Begründet wurde die Erhöhung mit den Ernteausfällen beim Schweizer Weizen, mit Mehrkosten bei der landwirtschaftlichen Produktion und höheren Personalkosten.
Der Verein «Faire Märkte Schweiz» (FMA9kritisiert die Preiserhöhung. Die Brotpreise müssten günstiger werden, sagte Vereinspräsident Stefan Flückiger im «Blick». Die Getreideproduzenten würden kaum höhere Preise erhalten. Vielmehr werde günstiges Brotgetreide importiert. Grossmühlen und Grossverteiler würden so ihre Margen verbessern. Gemäss FMS würden die gestiegenen Preise für Schweizer Getreide einen Anstieg von höchstens 1,5 Rappen rechtfertigen. FMS sieht darin einen Fall von unlauterem Wettbewerb und hat deshalb bei der Wettbewerbskommission Klage eingereicht.
Coop hielt gegenüber dem «Blick» fest, dass man sich an die Richtpreise halte, die in den Branchenorganisationen festgelegt worden seien. Swiss Granum hatte im Juni 2024 den Richtpreis für Weizen um 1.50 Franken pro 100 Kilogramm erhöht.
Auch der Dachverband Schweizerischer Müller (DSM) widerspricht FMS. Nicht nur der Schweizer Weizen sei teurer, auch der importierte, sagte DSM-Geschäftsführer Lorenz Hirt gegenüber dem «Blick». Die grossen Mühlen müssten Weizen von hoher Qualität importieren, um hohe Qualität liefern zu können.
Die Migros will gemäss «Blick» bis Ende Oktober entscheiden, ob beim Brot auch die Preise erhöht werden müssen.