Halba hat das Ziel, den Kakaoproduzenten existenzsichernde Einkommen zu ermöglichen.
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18 Rohstoffe wie Kakao, Haselnüsse, Trockenfrüchte oder Rohrzucker hat die Schokoladen-, Snack-, Back- und Kochzutaten-Herstellerin Halba als kritisch eingestuft. Das heisst, diese Rohstoffe weisen erhöhte soziale und ökologische Risiken im Anbau und in der Verarbeitung auf. Um diese Risiken zu minimieren, setzt Halba bei der Beschaffung unter anderem auf Zertifizierungen wie Fairtrade oder Bio Suisse, wie die Firma in einer Mitteilung zum Nachhaltigkeitsbericht 2023 schreibt, der vor kurzem erschienen ist.
Halba hat sich das Ziel gesetzt, dass bis ins Jahr 2026 80 Prozent der Rohstoffe, die für das Unternehmen wirtschaftlich wichtig sind, für die aber im Anbau und Verarbeitung besonders hohe soziale und ökologische Risiken bestehen, mindestens einen Nachhaltigkeitsstandard aufweisen. Heute sind bereits 76 Prozent dieser Rohstoffe zertifiziert.
Halba engagiert sich laut eigenen Angaben für einen fairen Handel mit zertifizierten Rohstofflieferanten. Durch langfristige Verträge und persönliche Beziehungen werde gegenseitiges Vertrauen geschaffen und die Produzenten würden motiviert, auf höhere und nachhaltigere Produktionsstandards umzusteigen. Halba unterstützt die Lieferanten dabei mit zinsfreien Vorfinanzierungen, Beteiligungen an Zertifizierungskosten sowie Ausbildungen.
Dynamische Agroforstwirtschaft
Halba engagiert sich auch in der Optimierung der Produktionsmethoden in Zusammenarbeit mit den Kleinbäuerinnen und -bauern. Halba setzt dabei auf die Dynamische Agroforstwirtschaft (DAF). Die Förderung von DAF-Systemen ermögliche Kakaobäuerinnen und -bauern nicht nur stabilere Erträge, sondern auch ein zusätzliches Einkommen durch einen diversifizierten Anbau, heisst es in der Mitteilung. Zudem werde die Abhängigkeit von einem Rohstoff verringert. In DAF-Systemen werden Nahrungsmittelpflanzen und Fruchtbäume zusammen mit Kakao und Edelholzbäumen angebaut. Diese Mischkultur fördert das Wachstum der Pflanzen und stärkt die Resilienz der Kakaobäume gegenüber klimatischen Extremereignissen. Abgeholzte Flächen werden durch DAF wieder aufgeforstet, wodurch die Biodiversität steigt. Die gepflanzten Holzbäume dienen zudem als Wasserspeicher und natürlicher Erosionsschutz. Gleichzeitig binden sie CO2 und tragen so zum Klimaschutz bei.
Um die Armut der Bäuerinnen und Bauern und die sozialen Risiken entlang der Wertschöpfungskette zu minimieren, verfolgt Halba das Ziel, existenzsichernde Einkommen zu ermöglichen. So fördert Halba beispielsweise mit dem Nachhaltigkeits-Projekt «Sankofa» in Ghana einen nachhaltigen Kakaoanbau und zusätzlich wird seit 2020 die Bezahlung eines Referenzpreises für ein existenzsicherndes Einkommen bei den Projektbäuerinnen und -bauern umgesetzt. Dies ermögliche ihnen langfristig mehr Stabilität und Sicherheit in unsicheren Zeiten, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
Der
Halba-Nachhaltigkeitsbericht 2023 gibt einen Überblick über die Nachhaltigkeitsstrategie, die Ziele bis 2026, deren Umsetzungsstand und den geplanten Weg zur Zielerreichung.