140 neue Supermärkte will die Migros in den nächsten Jahren eröffnen.
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«Wir wollen im Detailhandel den Takt angeben, anstatt aufholen zu müssen», sagte Ursula Nold, Präsidentin der Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB), am Montag an einer Medienkonferenz am Hauptstandort in Zürich. Dazu gehöre die Vereinfachung der bestehenden Struktur. So will die Migros in den nächsten fünf Jahren 350 ihrer Supermärkte modernisieren. Zudem will der Konzern 140 neue Filialen eröffnen. Insgesamt soll die Zahl der Migros-Läden von 790 auf 930 steigen. Allein für diese Neueröffnungen investiert die Migros 2 Milliarden Franken.
«Wir wollen näher zu unseren Kundinnen und Kunden kommen», sagte Mario Irminger, Präsident der MGB-Generaldirektion. Der Fokus der Expansion liege darum vor allem auf kleinen Filialen in Gebieten mit starkem Bevölkerungswachstum. Dabei sei bei den Standorten vor allem zentral, dass es in unmittelbarer Nähe keine Discounter habe, ergänzte Supermarkt-Chef Peter Diethelm.
Discount-Niveau angepeilt
Auch Preissenkungen gehören zu den geplanten Massnahmen. Über 1000 Produkte des täglichen Bedarfs sollen «auf Discount-Niveau» gesenkt werden. Das seien Gurken, Tomaten, Äpfel oder Rüebli aber auch Convenience-Produkte und vieles mehr. «Es gibt keinen Grund mehr, zum Discounter zu gehen», so Diethelm. Selbst wenn Discounter die Preise senken würden, wie zuletzt bei Aldi bei Fleischprodukten, werde die Migros nachziehen, versprach er.
Dies soll aber nicht auf Kosten der Nachhaltigkeit gehen. «Auch Bio- und Labelprodukte werden günstiger.» Gleichzeitig bleibe die M-Budget-Linie als eigene Linie bestehen. Die Preissenkungen, die ab sofort beginnen und im nächsten Jahr an Dynamik gewinnen sollen, werden allerdings auch den Gruppengewinn schmälern. «Die Migros kann sich das als Genossenschaft leisten», sagte Nold. Für die Preissenkungen rechnet der Konzern mit Investitionskosten von 500 Millionen Franken. Die tieferen Preise sollen laut der Migros ausdrücklich nicht auf Kosten von Landwirten und Produzenten gehen.
Eigenmarkenanteil stärken
Zudem rückt die Migros-Führung unter Chef Mario Irminger auch die Eigenmarken in den Fokus. Diese sollen wieder mehr Gewicht und einen prominenteren Platz in den Filialen bekommen. «Wir wollen den Anteil von 78 Prozent auf 80 Prozent erhöhen», sagte Diethelm. Im Gegenzug würden einzelne, weniger gut laufende Produkte aus dem Sortiment genommen.
Einheitlicher Look
Schliesslich sagt die Migros altmodischen Filialen den Kampf an. Künftig sollen die Läden einheitlicher aussehen. Und zwar nicht nur innerhalb der Regionalgenossenschaften, sondern in der ganzen Schweiz. Die Umsetzung erfolgt dann aber doch noch auf regionaler Ebene: Aus der Supermarkt AG komme das einheitliche Konzept, umgesetzt werde es dann von den Genossenschaften. «Wir wollen deutlich mehr Filialen revitalisieren und auch neu eröffnen», so Guido Rast, Präsident des Verwaltungsrates der Migros Supermarkt AG. «Dafür braucht es diese konsequente Einfachheit, die wir umsetzen möchten.»