07.08.2024
Österreich: Milchbauern boykottieren Spar
Weil in den Preisverhandlungen keine Einigung erzielt wurde, stellt die Milchgenossenschaft Niederösterreich die Lieferung von NÖM-Milchprodukten an den Detailhändler Spar ein.
Die Milchgenossenschaft Niederösterreich (MGN) hat entschieden, den Detailhändler Spar nicht mehr mit Produkten der Molkerei NÖM zu beliefern. Die Preisverhandlungen mit Spar hätten zu keinem akzeptablen Ergebnis geführt, wird Leopold Gruber-Doberer, Geschäftsführer der MGN, auf LZ-net zitiert. Der Lieferstopp sei unumgänglich, um aufzuzeigen, «dass Fairness für die Leistung und Investition unserer Betriebe gegeben sein muss.» Nur so könne man nachhaltig die Struktur der regionalen Familienbetriebe in Österreich absichern und am Leben erhalten.
In der MNG sind 2200 Milchproduktionsbetriebe aus Niederösterreich, der Oststeiermark und dem Burgenland organisiert. die MNG hält 35% der NÖM, 65% gehören der Raiffeisen-Holding.
Spar ist der Meinung, dass Futtermittel- und Energiepreise gesunken seien, man akzeptiere deshalb keine weiteren Preissteigerungen bei der Milch. Man sei aber um eine Lösung bemüht und werde weiterreden, wird eine Spar-Sprecherin zitiert. Vorläufig werde man Milchprodukte von anderen österreichischen Molkereien beziehen.
MGN-Geschäftsführer Gruber-Doberer widerspricht. Weder die Familien der Konsumenten noch der Bauern könnten sich derzeit über finanzielle Entlastung freuen. Das sei eine offensichtliche Fehlinformation durch Spar.