Übermässiger Regen und Lichtmangel vermiesten die diesjährige Brotgetreideernte.
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Sowohl Brotweizen (-31,6 Prozent) wie auch Dinkel (-45,8 Prozent) und Roggen (-29,4 Prozent) weisen 2024 deutlich tiefere Erntemengen aus als im vergangenen Jahr. Das schreibt die Branchenorganisation Swiss Granum in einer Mitteilung. Insgesamt resultiert aus der diesjährigen Ernte eine backfähige Brotgetreidemenge von 250'773 t, deutlich weniger als letztes Jahr (373’136 t) und im Durchschnitt der letzten zehn Jahre (389'704 t). Es ist die tiefste Erntemenge der vergangenen 25 Jahre.
Das Hauptproblem war laut Swiss Granum das Wetter, insbesondere der übermässige Regen und der Lichtmangel. Das habe zu Verzögerungen bei der Aussaat, einem höheren Krankheitsdruck und damit verbunden einem verminderten Ertragspotential geführt. Die aussergewöhnliche Witterung beeinflusste auch die Qualität des Brotweizens. Negativ betroffen waren die Hektolitergewichte, die tiefer ausfallen als im Vorjahr. Die ersten Qualitätserhebungen von Swiss Granum zeigen jedoch höhere Proteingehalte, Zeleny-Werte und Fallzahlen als im Vorjahr.
Eine abschliessende Beurteilung der Qualität der Ernte 2024 ist laut Swiss Granum erst anhand der Ergebnisse der Laboranalysen sowie der Backtests möglich. Diese werden am 19. November an der Qualitätstagung von Swiss granum präsentiert.
Erhöhung des Zollkontingents 2025
Unter Berücksichtigung der per 1. Juli 2024 frei verfügbaren Lagermengen resultiert aus der diesjährigen Brotgetreideerntemenge ein positiver Saldo von rund 6000 t. Nach Einschätzung der Marktpartner reicht dieser Saldo nicht aus, um die Zeit bis zur neuen Ernte 2025 zu überbrücken, wie es in der Mitteilung heisst. Die Branchenorganisation hat deshalb einen Antrag beim Bundesamt für Landwirtschaft eingereicht. Dieser umfasst eine Erhöhung des Zollkontingents für das Jahr 2025 um 60'000 t sowie eine Anpassung der Verteilung der Freigabemengen des Zollkontingents Nr. 27 (Brotgetreide), beschränkt auf das Jahr 2025.
Durch diese Massnahmen soll im ersten Halbjahr 2025, verteilt auf die Freigabetermine im Januar, Februar, März und Mai, eine Gesamtmenge von 110'000 t Brotgetreide verfügbar sein. Mit der vom Bundesrat bereits beschlossenen Erhöhung des Zollkontingents für das Jahr 2024 von 20'000 t (
foodaktuell berichtete) könne somit die Versorgung mit Brotgetreide bis zur nächsten Ernte sichergestellt werden, so Swiss granum.
Deutlich weniger Futtergetreide
Auch bei allen Futtergetreidearten liegen die Durchschnittserträge zwischen 25 und 30 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Ein leicht anderes Bild zeigt sich bei den Eiweisspflanzen. Hier fällt die Gesamterntemenge im Vergleich zum Vorjahr nur um 4 Prozent tiefer aus, wie Swiss granum schreibt. Ausstehend sind aktuell noch die Zahlen zur Körnermaisernte. Diese Erhebung wird per Ende November erfolgen.
Fast zehn Prozent weniger Raps
Auch beim Raps machen sich die Auswirkungen der Witterung sowie zusätzlich der erhöhte Schädlingsdruck in einer tieferen Erntemenge bemerkbar. Gesamtschweizerisch konnte 9,5 Prozent weniger Raps geerntet werden als im Vorjahr. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Anbaufläche um rund 1'000 ha (-4%) tiefer war als im Vorjahr. Von der Erntemenge von 74’435 Tonnen sind 23’552 t Holl-Raps (inkl. Bio). Mit dieser Erntemenge könne die Nachfrage nach inländischem Raps nicht gedeckt werden, schreibt Swiss Granum. Die Erntemengen für Soja und Sonnenblumen werden erst Ende November erhoben.