Umwelt- und Verkehrsminister Albert Rösti sieht es kritisch, dass die neuen Ernährungsempfehlungen des Bundes auch die Nachhaltigkeit berücksichtigen. Staat und Politik mischten sich zunehmend ins Private ein, auch ins Essen, sagte Rösti in seinem Referat. Das gehe zu weit. «Ich will essen, was ich gerne habe – da soll kein staatlicher Aufpasser am Tisch sitzen.» Es wäre falsch, unsere Ernährung nach «ideologischen Gesichtspunkten» umzugestalten, so Rösti weiter. Statt an den Ernährungsgewohnheiten zu «schräubeln», setze man besser beim Food Waste an. Der sei für rund 25 Prozent der Umweltbelastung des Ernährungssystems verantwortlich und damit der «viel grössere und sinnvollere Hebel» für mehr Nachhaltigkeit. Rösti räumte auf Nachfrage ein, bei den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDG) habe die Schweiz noch viel zu tun. Dies sei aber weniger herausfordernd als die Dekarbonisierung bis 2050 - «das ist eine Riesen-Challenge».