Das Palmöl-Netzwerk Schweiz.
Die Schweizer Lebensmittelindustrie hat Palmöl in den letzten Jahren vermehrt durch andere Fette und Öle ersetzt. Der Import von Rohpalmöl sank von über 30'000 Tonnen im Jahre 2013 auf circa 12'000 Tonnen im Jahre 2023. Trotz sinkender Importe im Lebensmittelbereich sei der Palmölverbrauch in anderen Sektoren weiterhin beträchtlich, schreibt das Palmölnetzwerk Schweiz in einer Mitteilung. Es beruft sich dabei auf eine Studie zur Aufschlüsselung der Importe und der Verwendung von Palmöl in der Schweiz im Jahr 2022, die im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) durchgeführt wurde (
Sie finden sie hier). Ein Grossteil des Palmöls, so das Palmölnetzwerk, werde nicht in roher Form oder über verarbeitete Lebensmittel, sondern in Form von Derivaten und über Produkte des Non-Food Sektors, wie zum Beispiel Seifen, Waschmittel oder Kerzen importiert.
Diesen Tatsachen wollen die Mitgliedsunternehmen des Netzwerks zukünftig Rechnung tragen und haben eine neue Absichtserklärung inklusive Selbstverpflichtung unterschrieben (Sie finden die Dokumente
hier und
hier). Neben den Importen von Rohpalm(kern)öl beabsichtigen die Unternehmen neu sämtliches in den Unternehmen eingesetztes Palmöl, inklusive verarbeiteter Lebensmittel und Non-Food Produkte mindestens nach dem weltweit führenden Standard «Roundtable on Sustainable Palm Oil - RSPO» zertifiziert einzukaufen.
Auch verpflichten sich die Mitgliedsunternehmen weiterhin zur Umsetzung von Zusatzkriterien sowie zur Verbesserung der Rückverfolgbarkeit und Transparenz in den Lieferketten. Zusätzlich will das Netzwerk Voraussetzungen schaffen, um künftig auch Non-Food Unternehmen einzubinden. Darüber hinaus möchte sich das Palmölznetzwerk «für eine faktenbasierte Bewertung der Nachhaltigkeit von Palmöl im Vergleich mit Alternativen einsetzen». Entgegen der weitverbreiteten Meinung sei zertifiziertes Palmöl aus agronomischer und ökologischer Sicht oftmals effizienter und nachhaltiger ist als zum Beispiel Sonnenblumen- oder Rapsöl.