So soll das Holzheizkraftwerk dereinst aussehen.
Quelle: Visualisierung zVg
Die Transportfirma Galliker, die Milchverarbeiterin Emmi, die Industriegasproduzentin Linde Gas Schweiz und die Energieversorgerin CKW planen in Dagmersellen nach eigenen Angaben «ein schweizweit einzigartiges Ökosystem aus erneuerbaren Energien» (
foodaktuell berichtete). Sie wollen ein Holzheizkraftwerk bauen, um aus Holz Wärme, Strom und biogenes CO
2 zu produzieren. Nun ist das Projekt einen wichtigen Schritt weiter, wie die Projektpartner mitteilen.
In den letzten zwei Jahre habe man zahlreiche Details zum Projekt für die Zonenplanänderung abgeklärt, einen Planungsbericht erstellt und die Vorprüfung durch die kantonalen Behörden laufe. Auch der Dagmerseller Gemeinderat habe für den Planungsbericht grünes Licht gegeben. Kurz vor dem Start der öffentlichen Mitwirkung informierten die Gemeinde und die Projektpartner die Bevölkerung. «Jetzt haben die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung die Möglichkeit, sich zum Projekt zu informieren und Stellung zu nehmen», sagt Markus Riedweg, Gemeindepräsident von Dagmersellen. Die öffentliche Mitwirkung zum Gesamtprojekt und zur Umzonung für das geplante Heizkraftwerk dauert vom 2. Dezember 2024 bis zum 5. Januar 2025.
Wärmeenergie für Frischkäseproduktion
Die aktuelle Projektplanung sieht vor, dass Strom und Wärme in einem von der CKW betriebenen Holzheizkraftwerk produziert werden. Der Strom wird einerseits für Elektro-LKW genutzt, aber auch ins öffentliche Netz eingespeist. «Wir gehen davon aus, dass wir nach der Fertigstellung des Projekts rund 500 LKW mit Strom betreiben können. Jeder dieser LKW spart jährlich 92 Tonnen CO2 ein. Zusammen sind das pro Jahr 46'000 Tonnen weniger CO2 in der Atmosphäre», sagt Peter Galliker, CEO der Galliker Transporte AG.
Linde strebt an, aus dem Verbrennungsprozess biogenes CO2 zu gewinnen; beispielsweise für die eigene Produktion von Trockeneis und Industriegasen. Die Wärmeenergie nutzt Emmi für die Produktion von Frischkäsespezialitäten sowie Milchpulver. Weiter ist ein Fernwärmenetz in Dagmersellen vorgesehen.
Ein wichtiger Punkt der bereits getätigten Abklärungen bildete die Verkehrsführung zum Holzheizkraftwerk. «Mit der Zufahrt über das Areal der Firma Galliker sowie die beabsichtigte Übernahme der Transporte durch die Firma Galliker konnten wir eine gute Lösung finden, die insgesamt für die Bevölkerung nur sehr geringen Mehrverkehr generiert», sagt Rafael Mesey, Leiter Neue Energien von CKW. In der zum Planungsbericht gehörenden Nutzungsplanung sei zudem festgehalten, dass CKW als Kraftwerksbetreiberin nach Möglichkeit regionales Holz als Energieträger einsetzen wird.