Abendessen um 18 Uhr? Das war mal. Das Essen verschiebt sich immer mehr in den Abend hinein.
Quelle: Just Eat
Das klassische Abendessen gerät in der Schweiz unter Druck. Beziehungsweise es verschiebt sich zeitlich nach hinten. Das zeigt eine Auswertung des Essenlieferdienstes Just Eat. Zwar gehen die meisten Bestellungen weiterhin zwischen 18 und 19 Uhr ein, das Bestellvolumen nach 20 Uhr ist aber in diesem Jahr stark gestiegen. Aufgrund überfüllter Terminkalender, der Rückkehr vom Homeoffice ins Büro und den damit verbundenen Pendelzeiten, der fortschreitenden Urbanisierung sowie flexiblen Freizeitangeboten verschiebe sich der tägliche Lebensrhythmus nach hinten, schreibt Just Eat im aktuellen «Food Trends Report 2024» (
hier können Sie ihn downloaden).
Soziale Medien befeuern virtuelle Marken
«Nocturnal Living» (nachaktives Leben) ist einer von drei aktuellen Food-Trends, die Just Eat anhand der Analyse des Bestellverhaltens ausmacht. Ein zweiter Trend ist das Aufkommen der virtuellen Marken («Virtual Brands»). Besonders die Generationen Z und Alpha reagierten stark auf Social-Media-Marketing. Die Identifikation mit Marken gewinne darum auch im Bereich Food Delivery zunehmend an Bedeutung, schreibt Just Eat. Diese virtuellen Marken treten ausschliesslich online auf, entwickeln Food-Konzepte und stellen diese an bestehende Restaurants zur Verfügung, verzichten aber auf eigene Lokale. Damit können Virtual Brands schnell und effizient auf neue Food-Trends auf Social Media reagieren. Der Trend habe in diesem Jahr definitiv auch die Schweiz erfasst, schreibt Just Eat. Ein Beispiel ist der gehypte Burger des Youtubers Mr. Beast, der nur online verkauft wird.
Ehrliche Küche
«Honest Cuisine» ist der dritte Trend, den Just Eat ausmacht. Dabei handle es sich nicht um einen kurzlebigen Trend, sondern um einen grundlegenden Wandel, der unsere Wahrnehmung, Beschaffung und Zubereitung von Lebensmitteln nachhaltig verändere. Im Fokus stehen natürliche Zutaten ohne künstliche Zusätze. Ob regional oder global inspiriert – Honest Cuisine setze auf Produkte mit klar nachvollziehbarer Herkunft und eine transparente Lieferkette. Auch die Reduktion auf das Wesentliche spiele eine zentrale Rolle, was sich in zugänglichen, einfachen Zubereitungsmethoden zeigt. Damit stelle Honest Cuisine eine Gegenbewegung zur industrialisierten Lebensmittelproduktion dar und beeinflusse zunehmend auch die Fast-Food-Branche. Ein Beispiel dafür ist laut Just Eat der «Smash Burger», der dieses Jahr in den Schweizer Städten Einzug hält. Durch das Pressen des Hackfleischs auf der heissen Grillplatte entsteht eine knusprige Kruste, während das Innere saftig bleibt. Die Einfachheit der Zutaten – Käse, Salat, Tomaten und Saucen – lasse den intensiven Geschmack und die knusprige Textur im Mittelpunkt stehen, so Just Eat.