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Wie wirkt sich ein AOP-Label auf Käsepreise aus?

Käse mit geschützten geografischen Angaben erzielen im Export und Import höhere Preise - aber nicht alle. Und ein anderer Faktor ist viel entscheidender, wie eine Studie von Agroscope zeigt.

Produkte mit vollständig geschützter geografischer Herkunftsangabe - wie etwa der Gruyère oder der Roquefort - erzielen bei Schweizer Käseimporten und -exporten höhere Preisaufschläge als Produkte ohne Schutz oder mit Teilschutz.

Quelle: mos

Wie wirken sich geschützte geografische Herkunftsangaben wie AOP oder IGP auf Preisaufschläge bei Schweizer Käseimporten und -exporten aus? Das haben Agroscope-Fachleute in einer kürzlich durchgeführten Studie untersucht. Die Forschenden nutzten dazu Daten über Schweizer Käseimporte und -exporte von 2002 bis 2021. Sie unterschieden dabei zwischen Käsesorten, bei denen der ganze Namen geschützt ist wie zum Beispiel Gruyère AOP oder Roquefort, und Sorten wie «Gouda Holland» oder «Raclette du Valais», bei denen nur der volle Name, nicht aber der Käsetyp alleine (Gouda bzw. Raclette) geschützt ist. Zudem haben die Forschenden zwischen Käse mit einer eingetragenen Handelsmarke und sonstigem Käse ohne Marke und ohne geschützte Herkunftsangabe unterschieden.
Preisaufschlag von fünf Prozent
Das Fazit, das in der aktuellen Ausgabe der Onlinezeitschrift «Agrarforschung Schweiz» publiziert wurde: Käse mit vollständig geschützter Herkunftsangabe erzielen einen Preisaufschlag von etwa 5 Prozent gegenüber vergleichbaren Produkten. Käse mit einem zusammengesetzten AOP/IGP-Namen erzielen keinen signifikanten Preisaufschlag. Der Grund dafür liege darin, dass letztere mit ähnlich klingenden Imitaten konkurrierten, so die Forschenden. Ein «Gouda Holland» stehe auch im preislichen Wettbewerb mit einem «Gouda» anderer Herkunft, denn der Namensteil «Gouda» ist alleinstehend nicht geschützt. «AOP/IGP-Produkte, deren Name eine Kombination aus (ungeschützter) Käsesorte und geografischer Angabe ist, haben eher Schwierigkeiten, sich von ähnlichen Produkten abzuheben», so die Forschenden.
Bei eingetragenen Käsemarken wie Babybel oder Appenzeller fand die Studie keine signifikante Preisprämie für Marken-Käseprodukte im Vergleich zu ähnlichen Nicht-Markenprodukten.
Insgesamt könnten ein AOP/IGP-Status und Marken nur einen geringen Teil des Preises erklären, heisst es weiter. Der Hauptfaktor für die Import- und Exportpreise sei vielmehr die Produktart (Blauschimmelkäse, Weichkäse, Kräuterkäse usw.). Bevor man sich also mit den Details von geografischen Angaben und Markenbildung befasse, sollte der Schwerpunkt einer Qualitätsstrategie auf der hochwertigen Verarbeitung und Veredelung von (Käse-)Produkten liegen, schlussfolgern die Agroscope-Fachleute.
Die englischsprachige Studie erschien in der Fachzeitschrift «Agribusiness». Sie können Sie hier runterladen: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/agr.21994

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