An der diesjährigen Neujahrs-Medienkonferenz des Schweizer Bauernverbands zusammen mit den Schweizer Junglandwirtinnen und Junglandwirten und dem Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband auf dem Landwirtschaftsbetrieb von Gabi und Beat Schürch-Wyss in Kirchberg, ging es um die schlechte Einkommenssituation und ihre Folgen.
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Auf den Bauernbetrieben arbeiten die Familienmitglieder zwischen 55 und 60 Stunden pro Woche für weniger als 5000 Monatslohn. Die schlechte Einkommenslage in der Landwirtschaft führe dazu, dass die Schere zwischen Bauernfamilien und der restlichen Bevölkerung sich öffne, das Hügel- und Berggebiet falle weiter zurück, erklärte die Spitze des Schweizer Bauernverbandes an der Neujahrsmedienkonferenz im bernischen Kirchberg.
«Kostendeckende Preise für unsere Produkte das A und O für bessere Wirtschaftlichkeit», sagte SBV-Präsident Markus Ritter. Vor allem im Pflanzenbau sei die Situation unbefriedigend. «Wenn wir den Pflanzenbau stärken wollen, dann sind bessere Produzentenpreise ein absolutes Muss.» Alle Akteure in der Wertschöpfungskette hätten darauf einen Einfluss.
Von der Politik erwartet der Bauernverband einerseits, dass er aussagekräftige Indikatoren zur Beurteilung der wirtschaftlichen Situation verwendet und der ökonomischen Nachhaltigkeit einen angemessenen Stellenwert einräumt. Andererseits müsse der administrative Aufwand auf den Betrieben gesenkt werden. Hinsichtlich der Agrarpolitik 2023 müssten Instrumente geschaffen werden, damit die Landwirtschaft die Wertschöpfung in den Märkten verbessern könne. Nur so habe auch die junge Generation Perspektiven, um das Erfolgsmodell des bäuerlichen Familienbetriebs wieder zu stärken.