02.04.2024


Zinsprognose Schweiz: Die Schweiz stellt sich auf Nullzinsen ein
In den Finanzhäusern der Eidgenossenschaft rechnen die Fachleute mehrheitlich mit einem Leitzins der Nationalbank von 0% bis Ende 2025. Ein Institut sagt bereits einen negativen Schlüsselsatz voraus.

Die globalen Anleihenmärkte sind mit einem breiten Ausverkauf ins Jahr gestartet. Der damit verbundene Zinsanstieg seit Anfang Dezember hat auch Schweizer Obligationen nicht verschont. Gleichwohl stiegen die Renditen der Bundesanleihen der Eidgenossenschaft langsamer als die im Euroraum, in Grossbritannien oder den USA. Neu aufgekommene Sorgen der Anleger um die Staatsfinanzen und die Inflation, vor allem in den USA, waren die wichtigsten Treiber für die weltweit steigenden Zinsen.
Auch mit besseren Konjunkturdaten wurden in den USA fast keine weiteren Zinssenkungen mehr für dieses Jahr an den Terminmärkten erwartet. Dazu kam eine Flut von neuen Unternehmensanleihen auf den Markt, weil Investoren wie Versicherungen oder Pensionsfonds versuchten, offenbar vor dem Amtsantritt des nächsten US-Präsidenten Donald Trump, viel Bargeld anzulegen. Allein in der Schweiz lag das Emissionsvolumen (ohne Bundesobligationen) seit Jahresbeginn bis Freitag dieser Woche bei 8,82 Mrd. Fr. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr kam bis zum 19. Januar ein neues Volumen in Höhe von 6 Mrd. Fr. auf den Markt.
Vorerst beruhigen sich die Anleihenmärkte
Die neuesten Inflationszahlen in Grossbritannien und den USA brachten diese Woche vorerst die Wende. In beiden Ländern war die Kernrate der Teuerung (ohne Lebensmittel und Energie) im Dezember zurückgegangen. Nachdem die Rendite zehnjähriger «Eidgenossen» seit Anfang Dezember von 0,16 bis auf 0,5% gestiegen war, sank sie zum Wochenende auf 0,4%. Während in der Schweiz in der Spitze die Verzinsung nur um rund 0,35 Prozentpunkte stieg, waren es in den USA und Deutschland mehr als 0,6 und in Grossbritannien fast 0,7 Prozentpunkte.


