Seit anderthalb Jahren verlieren die Schweizer Onlinehändler Umsätze.
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Der Schweizer Detailhandel blickt auf ein stabiles, aber durchzogenes Jahr zurück. Die definitiven Umsatzzahlen für 2024 liegen zwar noch nicht vor. Anhand der Auswertung der Debit- und Kreditkartentransaktionen rechnet die Swiss Retail Federation aber mit einen Gesamtwachstum der Branche von +0,8 %, wie der Detailhandelsverband mitteilt.
Getrieben wurde dieses Wachstum durch den stationären Handel, der um +1,5 % zulegen dürfte. Wie schon im Vorjahr habe der Lebensmittelhandel zum Plus im stationären Handel geführt, teilt der Verband mit. Viele Branchen im Non-Food-Bereich – insbesondere die Segmente Fashion, Multimedia/Elektrogeräte sowie Freizeit/Hobby – mussten hingegen empfindliche Umsatzrückgänge verzeichnen.
Temu und Co. bedrängen Schweizer Onlinehändler
«Besorgniserregend» ist die Situation laut Swiss Retail Federation im Schweizer Onlinehandel. Insgesamt rechnet der Verband mit einem Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr von -3,2 % – besonders stark unter Druck stehen die Segmente Do it yourself, Bücher und Musik sowie Multimedia/Elektrogeräte. Noch höher fiel der Rückgang der Online-Umsätze im Weihnachtsgeschäft aus: Mit -4,3 % gegenüber dem Vorjahresquartal sei der erwartete Umsatzverlust im Onlinehandel besonders signifikant, schreibt die Swiss Retail Federation. Dank dem stationären Handel (+1,5 Prozent) dürfte das Weihnachtsgeschäft 2024 insgesamt leicht besser (+0,5%) ausfallen als 2023.
Dass der Schweizer Onlinehandel in den letzten anderthalb Jahren Umsätze verliere, sei dem Aufstieg von chinesischen Anbietern wie Temu geschuldet, schreibt die Swiss Retail Federation. 2023 erzielte der chinesische Online-Marktplatz Temu hierzulande einen Umsatz von circa 350 Millionen Franken. 2024 dürften es über 800 Millionen Franken sein. Diese Entwicklung gehe zulasten von Schweizer Onlinehändlern, die Marktanteile verlören, so die Swiss Retail Federation.