Sie weihten die Technologiehalle ein (v.l.): Karola Krell von der Föderation der Schweizerischen Nahrungsmittel-Industrien (Fial), BFH-HAFL-Direktorin Ute Seeling, David Flury, Verantwortlicher Technologiehalle, und Claudio Reinhard, Co-Gründer und CEO des Startups Gaia Tech AG.
Quelle: Reto Baula/BFH-HAFL
Neue Verfahren erforschen, nachhaltige Lebensmittelprodukte entwickeln, Nebenströme effizienter nutzen: All das ist möglich in der erweiterten Technologiehalle der BFH-HAFL, die die Hochschule am Donnerstag offiziell eröffnet hat. Die Infrastruktur steht dabei nicht nur den Studierenden und Forschenden der Hochschule offen. Auch externe Start-ups und Firmen sollen in der Pilot Plant neue Verfahren und Produkte entwickeln und erste Muster für Markttests produzieren können, wie die Hochschule
mitteilt. Mit der Pilot Plant schaffe man Produktionsinfrastrukturen, die bisher gefehlt hätten.
Die erweiterte Technologiehalle verfügt über die Technologien, um verschiedene Proteinquellen und Nebenströme zu trocknen, zu vermahlen, zu extrudieren, aufzukonzentrieren und vieles mehr. Zudem verfügt die Pilot Plant über eine Versuchsküche. Nutzer könnten zudem von zahlreichen vor- und nachgelagerten Services der Hochschule profitieren, sagte Ursula Kretzschmar, Fachbereichsleiterin Food Science & Management, bei der Eröffnung im Rahmen des Future Food Symposiums. Damit werde die Hochschule zum Katalysator: «Wir verknüpfen Forschung und Zusammenarbeit mit Start-ups, KMUs und der Industrie noch enger, um gemeinsam Lösungen für eine nachhaltiges Ernährungssystem zu schaffen.»
Attraktiv für Start-ups
Besonders für Start-ups sei «die zugängliche Infrastruktur der BHF-HAFL und der sehr unkomplizierte Zugang zu Forschungskompetenzen äusserst wertvoll», so die Hochschule. Das zeige sich in der zunehmenden Zahl an Kooperationen mit Start-ups. Derzeit arbeiten beispielsweise die Gaia Tech AG und die Kidemis AG an der Hochschule: Kidemis AG generiert aus Nebenprodukten der Landwirtschaft Proteinfutter für Fische, Gaia Tech AG wertvolle Substanzen für die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie. Claudio Reinhard, Co-Gründer von Gaia Tech, bezeichnete bei der Eröffnung das Angebot der Hochschule für Start-ups als «einzigartig».
Die Hochschule investierte über zwei Millionen Franken in die Erweiterung der Technologiehalle. Unterstützt wurde sei dabei durch die Standortförderung des Kantons Bern.