Das Hauptquartier von Bühler in Uzwil.
Quelle: zVg
Im Jahr 2024 sank Umsatz von Bühler leicht um -0,8 % auf 3,0 Milliarden Franken. Wechselkurse beeinflussten dieses Ergebnis deutlich: In lokalen Währungen stieg der Umsatz um 2,5 % auf 3,1 Milliarden Franken. In den Kerngeschäften habe Bühler Marktanteile hinzugewinnen können, sagte CEO Stefan Scheiber am Montag an einer Online-Medienkonferenz. Dank verbesserter Produktivität konnte Bühler seine Profitabilität erneut steigern. Der operative Gewinn (EBIT) stieg von 216 auf 227 Millionen Franken. Der Nettogewinn stieg von 179 auf 189 Millionen Franken, was einer Marge von 6,3% entspricht (Vorjahr: 5,9%).
Müllereigeschäft mit Rekordjahr
Beim Auftragseingang musste Bühler einen Rückgang von -9,9 % auf 2,8 Milliarden Franken verbuchen. Die Märkte seien von Unsicherheiten geprägt gewesen, erklärte Scheiber. Entsprechend hätten verschiedene Firmen ihre Investitionen verschoben. Wegen stark gestiegener Rohstoffpreise zeigte sich etwa die Kaffee- und Schokoladenindustrie zurückhaltend mit Investitionen. Zudem habe sich in vielen Bereichen nach dem Nach-Coronaboom die Nachfrage wieder normalisiert.
Das wichtigste Standbein von Bühler, die Sparte Grains & Food, steigerte den Umsatz um 2 % auf 2,249 Milliarden Franken, während der Auftragseingang um fast 8 % auf 2,171 Mrd. Franken zurückging. Getrieben wurde das Wachstum vor allem durch das Müllereigeschäft (Milling Solutions), das ein Rekordjahr mit dem höchsten je erzielten Umsatz verzeichnete (725 Mio. Fr., +17.1%). In den letzten zwei Jahren hat Bühler rund 200 Mühlenanlagen geliefert, die eine tägliche Verarbeitungskapazität von 30'000 Tonnen haben. Das Geschäft mit Maschinen für die Produktion von Pasta, Frühstücksflocken, pflanzlichen Proteinen, Haustier- und Viehfutter machten einen Umsatz von 519 Millionen Franken (+1,1%) bei sinkenden Aufträgen. Schwach unterwegs ist das Geschäft mit pflanzlichen Proteinen, Bühler rechnet aber mit einer Erholung des Marktes.
Der Umsatz von Advanced Materials, in dem unter anderem das Druckgussgeschäft angesiedelt ist, sank um 8,5 % auf 712 Millionen Franken. Laut Bühler sind dafür vor allem erhebliche Unsicherheiten auf den globalen Automobilmärkten verantwortlich.
Service-Geschäft wird immer wichtiger
Bühler wird immer mehr zu einem Service-Unternehmen. Der Geschäftsbereich Customer Service verzeichnete ein starkes Umsatzwachstum von 9,4% auf 1,057 Milliarden Franken. Das entspricht einem Anteil von 35,4 % am Konzernumsatz (Vorjahr: 32,1 %). Stark gewachsen sind laut Bühler auch die langfristigen Serviceverträge, derzeit sind über 4000. CEO Stefan Scheiber rechnet damit, dass der Kundenservice künftig weiter wachsen wird.
Zur Stabilität des Ergebnisses hat laut Bühler die ausgewogene geografische Präsenz beigetragen, wobei der Umsatz im Nahen Osten und in Afrika stieg und in China weiter zurück ging. Insgesamt war der regionale Umsatzanteil von Bühler ausgeglichen: Nord- und Südamerika 28% (Vorjahr: 29%), Europa 27% (28%), Asien 26% (27%) und Naher Osten, Afrika und Indien 19% (16%)
Für 2025 erwartet Bühler mit einem Auftragsbestand von 1,9 Milliarden Franken als Ausgangspunkt «eine stabile Auftragsentwicklung». Es werde in vielen Märkten wieder mehr Klarheit geben als im Mega-Wahljahr 2024, sagte Finanzchef Mark Macus. Zudem sei Bühler global abgestützt.