Der Schienengüterverkehr durch die Alpen litt unter Baustellen in Deutschland und Italien.
Quelle: SBB Cargo
Im vergangenen Jahr fuhren 960'000 Lastwagen auf der Strasse durch die Schweizer Alpen, 44'000 mehr als im Vorjahr. Der Zielwert wurde damit um 310'000 Fahrten überschritten, die das Bundesamt für Verkehr (BAV) am Donnerstag mitteilte. Der Bahnanteil ging von 72 auf 70,3 Prozent zurück.
Der Grund dafür seien ausserordentlich viele Baustellen auf dem Nord-Süd-Schienenkorridor, schreibt das BAV weiter. Diese hätten den Gütertransport per Bahn eingeschränkt. Einschneidend sei im Sommer 2024 die dreiwöchige Totalsperrung der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel gewesen. Leistungsfähige Alternativstrecken ohne massive Umwege habe es nicht gegeben. In Italien seien letztes Jahr zudem die Luino-Strecke und die Strecke Milano-Domodossola längere Zeit gesperrt gewesen.
Zusammen mit Belgien hat die Schweiz per Anfang 2025 den Vorsitz des neu geschaffenen Güterverkehrskorridors Nordsee-Rhein-Mittelmeer übernommen. Damit will die Schweiz laut Mitteilung unter anderem erreichen, dass das Kapazitätsmanagement und die Baustellenplanung noch stärker international koordiniert werden. Zudem sollen auf den Umleitungsstrecken ausreichende Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden.