Ob Milchkühe Hörner tragen oder nicht, hat keinen Einfluss auf die Verdaulichkeit ihrer Milch.
Quelle: Symbolbild Pixabay
Analysiert wurden 128 Milchproben von 64 behornten und 64 enthornten Brown-Swiss- und Original-Braunvieh-Kühen, die jeweils eine von drei genetischen Varianten des Beta-Caseins (A1A1, A1A2 und A2A2) trugen, wie es in der aktuellen Ausgabe von
«Agrarforschung Schweiz» heisst. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift
«Journal of Dairy Science».
Einer der am kontroversesten diskutierten Faktoren, der die Milchverdauung beeinflussen könnte, ist die genetische Variante des Milchproteins Beta-Casein. In allen Milchproben wurden die Haupt- und Nebeninhaltsstoffe der Milch mengenmässig bestimmt. Anschliessend wurden die Milchproben in vitro verdaut und auf verschiedenen Ebenen, von den grossen Proteinen bis hin zu ihren Bausteinen, den kleinsten Peptiden und Aminosäuren, analysiert.
Es wurden keine Unterschiede in den Hauptinhaltsstoffen der Milch, im Fettsäuremuster, in den wichtigsten Milchproteinen und freien Aminosäuren gefunden - weder zwischen be- und enthornten Kühen noch zwischen solchen mit verschiedenen Varianten des Beta-Casein.
Die Beta-Casein-Variante beeinflusste jedoch das Verdauungsmuster (Peptidmuster) von Beta-Casein im Magen. Die Abweichungen zeigten sich genau an den Stellen der Aminosäurenkette auf, an denen sich die A1- und A2-Variante des Beta-Caseins unterscheiden. Diese Differenzen glichen sich jedoch nach der Dünndarmpassage wieder aus.
Ob sich die Unterschiede auf die menschliche Verdauung und das Wohlbefinden auswirken, bedarf laut der Studie weiterer Untersuchungen. Vom Hornstatus war die Verdaulichkeit der Milch nicht beeinflusst.