Patrik Pörtig ist seit dem 1. Juli 2024 Chef der Genossenschaft Migros Zürich.
Quelle: zVg
Die Genossenschaft Migros Zürich (GMZ) und ihre Tochterunternehmen - die Fitnesskette Movemi, die Gastroanbieterin Ospena und die deutsche Tegut - haben letztes Jahr ihren Umsatz mit 4,175 Milliarden Franken nur leicht verbessert (+0,6%). Unter dem Strich resultierte bei der Migros-Zürich-Gruppe ein Verlust von 116 Millionen Franken, wie die Migros Zürich am Donnerstag mitteilte. Es ist der vierte Verlust für die GMZ-Gruppe in Folge und das schlechteste Ergebnis in der Geschichte. Letztes Jahr hatte der Verlust -39,3 Millionen Franken betragen.
Hohe Sondereffekte und Sanierungskosten
Zum negativen Ergebnis trugen laut Migros verschiedene Faktoren bei: Zum einen fuhr die deutsche Tegut-Tochter auch 2024 einen deutlichen Verlust ein, konkret 55 Millionen Franken, wie Migros-Zürich-Chef Patrik Pörtig im Interview mit der
«Handelszeitung» sagte. Hinzu kamen hohe Sondereffekte wegen Veränderungen des Portfolios: Eine Wertminderung an der Beteiligung der Tegut-Gruppe in Höhe von 139 Millionen Franken, ausserordentliche Abschreibungen und Aufwände aufgrund der Fachmarktverkäufe und dem Auslaufen des Alnatura-Franchisevertrags und übrige Rückstellungen (insgesamt 58 Millionen Franken).
Positiv wirkte sich die Auflösung der Arbeitgeberreserve in Höhe von 42 Millionen Franken aus. Negativ zu Buche schlugen die Sanierungsmassnahmen bei Tegut in Deutschland, wo unter anderem Filialen geschlossen und Stellen in der Zentrale abgebaut wurden. Insgesamt beziffert die GMZ-Gruppe die Sondereffekte aufgrund der Portfoliobereinigung und Sanierungsmassnahmen auf 136 Millionen Franken.
Supermarktgeschäft legte zu
Der Umsatz der Genossenschaft Migros Zürich (ohne Tochterunternehmen) ging letztes Jahr leicht (-0,6%) zurück auf 2,626 Milliarden Franken. Während das Supermarktgeschäft um 1,1 Prozent wuchs, verlor die Gastronomie wegen des Umbaus des Restaurants im Glattzentrum leicht an Umsatz. Auch der Verkauf der Fachformate führt zu einem Umsatzrückgang. Unter dem Strich schrieb die GMZ einen Verlust von 125 Millionen Franken.
Innerhalb der GMZ-Gruppe konnte die Fitness-Tochter Movemi AG stark zulegen: Sie steigerte ihren Umsatz um rund 13 Prozent auf 219 Millionen Franken. Die Gastrotochter Ospena erwirtschaftete mit ihren insgesamt 24 Restaurants einen Umsatz von 77 Millionen Franken (+3,1 Prozent). Tegut verzeichnete zwar ein leichtes Umsatzplus von 1 Prozent auf 1,255 Milliarden Franken, fuhr aber einen Verlust von 55 Millionen Franken ein - laut GMZ-Patrik Pörtig nicht «signifikant mehr» als im Vorjahr.
Gegenüber der Handelszeitung sagte Pörtig, man sehe bei Tegut «eine deutliche Trendwende». Verglichen mit dem ersten Quartal 2024 sei das Ergebnis um 44 Prozent besser. Die Logistik sei effizienter geworden, man spare Kosten und dank Effizienzmassnahmen habe man eine bessere Warenmarge erreicht. «Das Sanierungsprogramm von Tegut ist auf Kurs», schreibt die Migros Zürich in ihrer Mitteilung. Zum Sanierungsprogramm gehört, dass die Migros Zürich bei Tegut 120 Vollzeitstellen streicht und jede zehnte Filiale verkauft (
foodaktuell berichtete).