Eine Interpellation fordert, die pflanzliche Ernährung in den städtischen Betrieben fördern. Das schmeckt dem Berner Bauernverband gar nicht.
Quelle: Symbolbild Lynn Van den Broeck/Unsplash
Im Visier hat der Berner Bauernverband eine Interpellation im Berner Stadtparlament. Diese will anregen, dass die Stadt Bern die pflanzenbasierte Ernährung in ihren Betrieben fördert.
Im April hatte sich das Studierendenparlament der Universität Bern für vegane Ernährung an den Uni-Mensen ausgesprochen. Das löste einigen Wirbel aus. Namentlich die SVP übte Kritik.
Die Interpellantinnen und Interpellanten wollen nun vom Gemeinderat wissen, ob er die Einschätzung teile, dass der Entscheid auch für andere öffentliche Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder Alterseinrichtungen Vorbild sein könnte. Die Universität legte Wert auf die Feststellung, dass ein vollständiger Verzicht auf tierische Produkte nicht Teil der Strategie sei.
Für den Bauernverband zielt die Interpellation im Stadtparlament «klar an der Realität vorbei», wie es in der Mitteilung heisst. Es stehe ausser Frage, dass die Ernährung Auswirkungen aufs Klima habe, räumt der Verband ein. Doch einseitige Lösungen, die tierische Produkte pauschal ausschliessen, seien nicht zielführend. Sie schadeten beispielsweise der regionalen Wertschöpfung.
Der Verband streicht weiter hervor, dass im Kanton Bern etwa 60 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen nicht für Ackerbau geeignet seien. Wiederkäuer leisteten einen unverzichtbaren Beitrag, indem sie Gras in nährstoffreiche Lebensmittel wie Milch oder Fleisch umwandelten. Eine gesunde Ernährung enthalte auch tierische Produkte.