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BLW schluckt Heublumenpulver-Urteil

Bei der Anpassung ihres Pflichtenheftes hat die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland einen Teilerfolg erreicht. Widerstand gibts von der Schweizerischen Vereinigung der AOP-IGP. Sie fürchtet eine «Abschwächung des AOP-Systems».

Heublumenpulver soll dem Emmentaler wieder zuverlässig zu seinen typischen Löchern verhelfen.

Quelle: zVg

Emmentaler-Produzenten dürfen künftig Heublumenpulver verwenden, um die Bildung der typischen Löcher im Emmentaler AOP zu fördern. Das Recht dazu hatte sich die Sortenorganisation vor Bundesverwaltungsgericht erstritten, nachdem das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) das entsprechende Gesuch der Sortenorganisation abgelehnt hatte (foodaktuell berichtete). Nun ist klar: Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes ist rechtskräftig. Das BLW zieht den Entscheid nicht weiter. Das sagte Patrik Aebi, Leiter des Fachbereichs Qualitäts- und Absatzsicherung beim BLW, an der Generalversammlung der Schweizerischen Vereinigung der AOP-IGP, die am 2. Juni in Bern stattfand.
Es ist ein Teilerfolg für die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland. Ein weiteres Gesuch zur Anpassung des Emmentaler-Pflichtenhefts liegt seit drei Jahren beim BLW, das Bundesamt will im dritten Quartal dieses Jahres darüber entscheiden. Um den Einsatz von automatischen Melksystemen (AMS) zu erleichtern, möchte die Sortenorganisation die maximale Verarbeitungsfrist der Milch von heute 24 auf 29 Stunden verlängern (siehe auch S. 25). Heute müssen Melkroboterbetriebe ihren Kühen oft für mehrere Stunden den Zugang zur Melkanlage verwehren, damit die Milch im Tank weniger als 24 Stunden alt ist. Sind diese Anpassungen mit einem AOP-Käse vereinbar? Darüber gehen die Meinungen bei der Sortenorganisation Emmentaler Switzerland und der Schweizerischen Vereinigung der AOP-IGP weit auseinander. Die Ausgangslage ist speziell: Der Emmentaler trägt zwar die geschützte Ursprungsbezeichnung AOP. Die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland ist aber nicht Mitglied der Vereinigung, die sich für die Interessen der Schweizer AOP-IGP einsetzt.
Kernkriterien verletzt
Die Schweizerische Vereinigung der AOP-IGP hat beim BLW gegen beide Gesuche der Sortenorganisation Emmentaler Switzerland opponiert, wie unlängst der «Schweizer Bauer» berichtete. «Wir sind der Meinung, dass sowohl der Heupulvereinsatz als auch die Verlängerung der Zeit zwischen dem Melken und der Milchverarbeitung das AOP-System abschwächt», heisst es in einer schriftlichen Stellungnahme der Vereinigung. Die Änderungen verletzen laut Stellungnahme zwei Kernkriterien, die ein Schweizer Käse gemäss AOP-Leitfaden des BLW erfüllen muss, um eine AOP zu erhalten: «eine rasche Verarbeitung der Milch innerhalb von weniger als 24 Stunden» und den Grundsatz, dass «keine anderen Zusatzstoffe oder Verarbeitungshilfsstoffe als Wasser, Salz und Lab» verwendet werden. Das Einhalten der AOP-Grundsätze trage «massgeblich dazu bei, einen höheren Produzentenpreis und einen besseren Absatz zu erzielen», heisst es in der Stellungnahme weiter. Deshalb wehre man sich, wenn «eine AOP-Sortenorganisation im Alleingang die Spielregeln ändern will».
Die Vereinigung betont zudem, dass auch bei AOP- und IGP-Spezialitäten der Einsatz neuer Technologien für den Erfolg am Markt «unentbehrlich» seien. Aber jeglicher neuer Technologieeinsatz müsse «gut überprüft und in den Dienst des Endproduktes gestellt werden». Die Vereinigung verweist auf Mitglieder wie Tête de Moine, Vacherin Fribourgeois und Sbrinz, wo Automatische Melksysteme (AMS) «unter detaillierten Bedingungen» zulässig sind. Aber keine dieser Sortenorganisationen habe deswegen am Prinzip der maximalen Verarbeitungsfrist von 24 Stunden gerüttelt.
Heublumenpulver nicht obligatorisch
Zum Vorwurf, Emmentaler Switzerland schwäche das AOP-System, will sich die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland nicht äussern. «Sehr erfreut» zeigt man sich beim Emmentaler darüber, dass das Heublumenpulverurteil nicht weitergezogen wurde. Die Verwendung des Hilfsstoffes sei aber nicht vorgeschrieben. Jede Käserei könne selbst entscheiden, ob sie das Pulver verwenden wolle oder nicht.

Kärcher Kärcher

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