Die Réserve Suisse Genossenschaft konnte trotz einer schlechten Getreideernte im letzten Jahr und trotz geopolitischer Unsicherheiten die finanzielle Stabilität der Garantiefonds stärken.
Zum Finanzergebnis in der Höhe von 13,8 Mio. Franken trugen höhere Einnahmen dank gestiegener Importmengen und der seit 1. Januar geltende höhere Garantiefondsbeitrag bei Kaffee bei, wie es in einer Mitteilung anlässlich der Generalversammlung vom 18. Juni Neuenburg heisst. Das Jahresergebnis der Garantiefonds betrug 6,3 Mio. Franken (Vorjahr: -1,8 Mio. Franken).
Beim Garantiefonds Getreide entstand ein Defizit von 4,1 Mio. Franken. Mit Bewilligung des Bundesamtes für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) leitete Résere Suisse zwei Massnahmen ein: Per 1. Januar 2025 wurde der Basispreis von 8 Franken auf 12 Franken pro 100 Kilogramm Getreide erhöht. Dies führt zu einem einmaligen Mittelzufluss von 22 bis 25 Millionen Franken über eine Erhöhung des Eigenfinanzierungsanteils durch die Pflichtlagerhalter. Per 1. Januar 2026 ist eine Verdoppelung des Garantiefondsbeitrags von 4 auf 8 Franken pro 100 Kilogramm vorgesehen. Bedingung ist, dass das Bundesamt für Landwirtschaft die Massnahmen in Kraft setzt. Dadurch würden jährliche Mehreinnahmen von 28 bis 30 Millionen Franken entstehen.
Umstritten bleibt der Lagergeldansatz. Die Pflichtlagerhalter und die Geschäftsstelle fordern zur Kostendeckung der Lagerhaltung ein Lagergeld von 3.70 Franken pro 100 Kilogramm. Mit dem BWL habe es aber keine Einigung gegeben, heisst es weiter. Zur Klärung wurde die Interne Revision des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) beauftragt.
In der Vernehmlassung zur Teilrevision des Landesversorgungsgesetzes (LVG) nimmt Réserve Suisse gegen die geplante Aufhebung des Abschöpfungsverbots von Garantiefondsbeiträgen auf inländische Nahrungs- und Futtermittel Stellung. Positiv bewertet wurde die geplante Einführung einer vollamtlichen Delegiertenstelle für die wirtschaftliche Landesversorgung.
Im Rahmen der turnusgemässen Wahlen, die alle zwei Jahre stattfinden, wurden der Präsident Michael Weber sowie die Mitglieder des Verwaltungsrats, der Fachkommissionen und der Revisionsstelle neu bestimmt. Michael Weber wurde einstimmig für eine weitere Amtsperiode von 2025 bis 2027 als Präsident bestätigt. Neu in den Verwaltungsrat gewählt wurden Markus Hämmerli (Fenaco), Andreas Fischer (Granovit, Vertreter VSF) und Johan Keerberg (Migros). Sie treten die Nachfolge der langjährigen und verdienstvollen Verwaltungsräte Heinz Mollet (Fenaco), Kurt Egli (Egli-Mühlen, Vertreter VSF) und Frank Arendt (Migros) an.