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Bühler gründet Joint-Venture mit Insektenzüchter

Der Technologiekonzern Bühler rechnet damit, dass ein grosser Anteil der globalen Eiweissproduktion bis im Jahr 2050 aus Insekten gewonnen wird. Jetzt gründete das Unternehmen ein Joint-Venture und will in China die schwarze Soldatenfliege produzieren.

Es gibt immer mehr Menschen auf der Welt und die Nachfrage nach alternativen, nachhaltig erzeugten Eiweissquellen nehmen zu. Dabei sind Insekten natürliche und nachhaltige Proteinlieferanten, wie der Technologiekonzern Bühler  Uzwil in der Medienmitteilung schreibt. Dieses Protein könne nachhaltig und mit einem kleinen ökologischen Fussabdruck gewonnen werden. Um das Potenzial zu nutzen, hat das Unternehmen zusammen mit Protix, dem führenden Unternehmen in der Insektenproduktion das Joint Venture «Bühler Insect Technologies» gegründet. Das Gemeinschaftsunternehmen werde skalierbare, industrielle Lösungen für die Aufzucht und Verarbeitung von Insekten entwickeln und das so gewonnene Eiweiss primär als Nutztierfutter einsetzen. Bühler Insect Technologies hat seinen Sitz in China und hat den operativen Betrieb aufgenommen.

«Wir können wir mit industriellen Verarbeitungslösungen für Insekten den Markt für alternative Proteine erschliessen»
Das erklärt Ian Roberts, CTO von Bühler. Die beiden Unternehmen wollen das Fachwissen und die Erfahrung kombinieren. Protix wurde 2009 in Holland gegründet und sei heute die am weitesten fortgeschrittene Firma im Bereich von Insekten. Das Unternehmen habe einen industriellen Produktionsansatz aufgezeigt, der skalierbar und multiplizierbar ist, wie Roberts zitiert wird. Damit sei der Beweis erbracht worden, dass sich der Markt für Insektenproteine entwickeln lasse. Die Erfahrung von Protix deckt dabei nicht nur den Zyklus der Zucht und Mast ab, sondern umfasst auch die Trennung und Extraktion von Eiweiss und Fett aus den Insekten. Mit einer Pilotanlage verarbeitet Protix 1600 Tonnen Larven pro Jahr und stellt hochqualitative Produkte auf Insektenbasis her. 2015 wurde das Unternehmen vom World Economic Forum als Technologiepionier ausgezeichnet. Um die nächste Stufe zu nehmen, brauche Protix jedoch einen Partner, der die Anforderungen von grossen, industriellen Verarbeitern versteht. Und hier kommt Bühler ins Spiel.
«Gemeinsam sind wir in der Lage, nachhaltige und kosteneffiziente Lösungen für grosse Insektenproduzenten und -verarbeiter anzubieten, welche die komplette Wertschöpfungskette abdecken»
Mit diesen Worten wird Kees Aarts, CEO von Protix in der Mitteilung zitiert. Bühler blickt auf eine 150-jährige Geschichte in der Entwicklung von skalierbaren, kosteneffizienten und hygienischen Anlagen und Prozessen für die Herstellung von Lebens- und Futtermitteln zurück. Der Konzern ist zudem der anerkannte Technologieführer im Bereich der Vermahlung – einem der Schlüsselprozesse, um das Insektenprotein zu gewinnen. Hinzu komme, dass Bühler die Kunden mit seinem weltweiten Service-Netzwerk unterstützen könne. Technologien für die Herstellung von Nutztierfutter sind ein starkes und etabliertes Geschäftsfeld von Bühler. Insektenprotein lässt sich ideal zu Pellets verarbeiten oder direkt als Futtermittel einsetzen. Der globale Marktzugang sowie die Technologiebasis und Engineering-Kapazitäten von Bühler solle optimale Voraussetzungen für Bühler Insect Technologiy Solutions in Liyang, China schaffen. Dieses werde sich auf die Entwicklung von Lösungen konzentrieren, mit denen sich Insektenlarven in industriellem Massstab züchten und zu Produkten von höchster Qualität verarbeiten lassen. Dabei werde die ganze Wertschöpfungskette von der Aufzucht der Insekten bis zur Trennung und Extraktion von Eiweiss und Fetten abgedeckt. Die schwarze Soldatenfliege Der Fokus liegt zunächst auf den Larven der Schwarzen Soldatenfliege. Wegen ihrer eindrücklichen Fähigkeit, organische Abfälle in hochwertiges Eiweiss umzuwandeln, wird diese Spezies auch die «Königin der Abfallverwertung» genannt. Zu einem späteren Zeitpunkt werden dann auch Lösungen für andere Arten wie etwa Mehlwürmer entwickelt. Die Insektenproteine sollen primär für die Herstellung von nachhaltigem Nutztierfutter eingesetzt werden – etwa für die Aquakultur, dem weltweit am schnellsten wachsenden Zweig der Landwirtschaft. Der Markt für entsprechende Verarbeitungslösungen verfügt über ein gewaltiges Potential: Bis 2050 könnte der Anteil der Insekten an der weltweiten Eiweissproduktion bereits 15% betragen.

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