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Das Mauerblümchen-Dasein von Omega-3-Produkten

Omega-3-Fettsäuren gelten als gesund, sie werden von Herstellern und Handel aber nur zurückhaltend ausgelobt. Anders in Frankreich, wo viele tierische Nahrungsmittel mit den gesunden Fettsäuren verkauft werden.

Von tierischen Produkten werden in der Schweiz praktisch nur Eier mit Omega-3 ausgelobt. (Bild: zVg. Spar)

Ja, es biete sich an, Nutztieren Alpha-Linolensäure (Lein) zu füttern, empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE). Die hochgradig ungesättigten, längerkettigen Fettsäuren – veredelt in den Nutztieren – stehen in den Produkten dann für die menschliche Ernährung zur Verfügung. Die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit haben Produzenten, Verarbeiter und der Handel schon vor 16 Jahren erkannt und sich in der Vereinigung Tradilin zusammengeschlossen. Dieser Verein fördert die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von tierischen Produkten, die unter Einsatz von Leinsamen erzeugt werden. Heute sind Produkte wie Brot, Eier und Käse, die mit Leinsamenfütterung hergestellt wurden, im Handel erhältlich; auch Fleisch mit einem verbesserten Fettsäuremuster, etwa das Schweinefleisch, das unter den Labels «SwissPrimPorc» und «Omega-3» vom Fleischverarbeiter Traitafina verkauft wird. Fünf Mal mehr Omega-3 in Eiern Detailhändler Spar führt in seinen Läden unter der Linie «Vital» und dem Label «Omega3» Freilandeier mit einem natürlich hohen ausgewogenen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren im Sortiment. Diese werden laut Silvia Manser von Spar vom Eierproduzenten Lüchinger & Schmid ge-liefert. Spar habe mit diesen Eiern letztes Jahr 20% mehr Umsatz gemacht. Auch Aldi verkauft Eier von Hühnern, welche mit Leinsamen gefüttert wurden. Diese Eier enthielten fünf Mal so viele Omega-3-Fettsäuren wie normale Eier, sagt Aldi-Sprecher Philipp Vetterli. Auch Lidl bewirbt sein Rapsöl «Vita’D’Or» mit Omega-3. Gesunder Käse Alpkäse gilt unter all den verschiedenen Käsesorten als der gesündeste. Dies verdankt er vor allem dem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Weiter enthält Alpkäse die Vitamine A, B2, B6 und B12. Doch die Käsehersteller sind zurückhaltend, wenn es um die Auslobung der gesunden Fettsäuren geht. Zwar wird im Produktebeschrieb zum Beispiel beim Urner Alpkäse auf die hohen Gehalte an Omega-3-Fettsäuren hingewiesen. Man lobe Omega-3 aber nicht speziell aus, sagt Toni Gisler von der Alpkäserei Urnerboden. Anders der «Le Maréchal», der Rohmilchkäse von der Käserei Familie Rapin in Granges-Marnand, der mit dem Logo Omega-3 ausgelobt wird. Schon seit fast zwanzig Jahren produzieren die Bauern in der Genossenschaft Leinsaat und setzen diese in der Fütterung ihrer Milchkühe ein. Der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren mache den Käse geschmeidiger und vor allem gesünder, sagt Käsermeister Michel Rapin. Er würde sich wünschen, dass auch die Grossverteiler helfen, das Label Omega-3, zu kommunizieren. Doch diese üben sich in Zurückhaltung. Coop bietet vor allem pflanzliche Produkte mit viel Omega-3-Fettsäuren an, etwa Kerne, Nüsse oder verschiedene Speiseöle wie Raps-, Baumnuss- oder Leinöl. Aktiv ausgelobt würden nur die Chiasamen, sagt Coop-Sprecher Urs Meier. Auch Migros lobt Omega-3 nur bei pflanzlichen Produkten, wie Chia-Cookies, Tafelgetränken oder Fisch-, Krill- oder Algenölprodukten aus, wie Tristan Cerf von Migros sagt. So hat es Omega-3 in der Schweiz schwer, aktiv ausgelobt zu werden – im Gegensatz zu Nahrungsergänzungsmittel, die häufiger als Omega-3-Produkte verkauft werden, wie einige Detailhändler betonen. Das Recht, gut zu essen In Frankreich und Belgien geniessen Omega-3-Lebensmittel, die dort unter dem Label «Bleu Blanc Coeur» (BBC) verkauft werden, einen höheren Stellenwert als in der Schweiz, wie Etienne Bendel von Tradilin sagt. So verkauft der Einzelhändler Delhaize seine Eier unter dem Claim «Natürliches Omega-3 – besser für Alle», und die französische Vereinigung zur Förderung von Omega-3 aus tierischen Quellen, «Bleu-Blanc-Coeur», schreibt in ihrem Claim «Alle haben das Recht, gut zu essen». Sogar der Staat unterstützt die Nahrungsmittelproduzenten, er nahm die BBC-Produktion ins nationale Ernährungsprogramm auf. Laut Bendel möchte der französische Staat den Anteil aller tierischen Lebensmittel mit dem BBC-Label von heute ungefähr 5 Prozent auf 15 Prozent steigern. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

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