20.07.2022
Swissness: Biscuit- und Schoggihersteller verlangen Vereinfachungen
Chocosuisse und Biscosuisse sehen sich durch den Swissness-Bericht des Bundesrates bestätigt. Es brauche eine Vereinfachung der Swissness-Regeln und eine Abkoppelung von der Agrarpolitik.
Die Reaktionen auf den Bericht des Bundesrates zur Swissness-Gesetzgebung fallen unterschiedlich aus. Der Schweizer Bauernverband begrüsst in einer Mitteilung die Feststellung des Bundesrates, dass sich die Swissness-Regeln bewährt hätten und beibehalten werden sollen. Für die Schweizer Landwirtschaft seien diese Regeln essentiell. Für die Schokoladen- und Biscuithersteller hingegen zeigt der Bericht des Bundesrates, dass Handlungsbedarf besteht. Die Verbände Chocosuisse und Biscosuisse fordert in einer Mitteilung, dass die Regeln vereinfacht werden, dass sie von der Agrarpolitik entkoppelt werden und dass die Instrumente zur Durchsetzung der Swissness im Ausland gestärkt werden. «Der Missbrauch der Swissness durch ausländische Hersteller hat nicht abgenommen, im Gegenteil», schreiben die beiden Verbände. Für die Hersteller bedeuteten die Swissness-Regeln einen Mehraufwand und zusammen mit dem Agrarprotektionismus und daraus folgenden hohen Rohstoffkosten eine grosse Belastung. Immer mehr Schokolade, Biscuits und Zuckerwaren würden von Importware verdrängt. Gleichzeitig werde mehr in die Produktion im Ausland investiert. Gründe dafür seien hohe Zölle und starre Rohstoffvorgaben der Swissness-Regulierung. Die Covid-19-Pandemie habe in der Branche zu erheblichen Umsatzeinbussen geführt, heisst es weiter. Zwischen Jahresbeginn und Oktober 2020 sei der Export von Schokolade verglichen mit der Vorjahresperiode um 15,7 Prozent gesunken und aktuelle Daten deuteten auf eine weitere Verschlechterung hin. Es müssten jetzt administrative Hürden und protektionistische Hemmnisse beseitigt werden, um den Verlust von Arbeitsplätzen zu verhindern.
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